Gelber Muskateller
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Im Nibelungenlied besungen und von Römern, Griechen und Phöniziern in der ganzen Welt verbreitet, ist die wohl älteste Kulturrebe der Welt auch heute noch ein begehrter und edler Tropfen.
Herkunft
Der Gelbe Muskateller ist wahrscheinlich die älteste Rebsorte der Welt. Seine Geschichte beginnt in Vorderasien von wo aus er von den Phöniziern und Griechen nach Europa gebracht wurde. Als "Uva Apiana" erwähnte bereits Plinus der Ältere 60 n. Chr. den Wein des Muskatellers. Unter den Römern war er als „passus“, ein sehr süßer Wein, bekannt und äußerst beliebt. Die Verbreitung vom Orient hin zum Okzident geschah vorwiegend über Venedig, das mehrere Inseln kontollierte, auf denen Muskatteller angebaut wurde. Auch Karl der Große (um 800 n. Chr.), der sich Muskateller nach Aachen bringen ließ, und Kaiser Friedrich Barbarossa im 12. Jahrhundert, waren große Verehrer dieses edlen Weines. Sogar im Nibelungenlied wird der Muskateller besungen.
Anbau
In Europa hat der Anbau des Muskateller immer noch einen hohen Stellenwert. Besonders in Italien, Spanien, Portugal, Frankreich, Griechenland und Österreich wird der Muskateller noch großflächig angebaut. In Deutschland ist der Anbau jedoch stark rückläufig, da der Muskateller hohe Ansprüche an seine Lage stellt und zudem frostempfindlich, botrytisanfällig und dazu auch noch relativ spät reift. Vom Gelben Muskateller werden deshalb in Deutschland nur etwa 40 ha angebaut, wovon die größte Anbaufläche in der Pfalz liegt. In der Gemakung Gleiszellen-Gleishorbach werden allein 10 Prozent des gesamten Bestandes an Muskateller angebaut. In dem schönen Fachwerkdorf an Wald- und Rebenhängen wird von jeher die tradionsreiche Rebe gepflegt. Durch die kalkhaltigen Böden und die windgeschütze Lage durch den Pfälzerwald, bringen hier die Winzer einen besonders sortentypischen Muskateller hervor.
Aroma und Farbe
Vom Muskateller gibt es über 200 Variationen und Mutationen. Die Beerenfarbe variiert dabei von Blassgrün über Goldgelb, Grau und Rot bis hin zu dunklen Violetttönen. Die edelsten Sorten sind dabei die kleinbeerigen Varianten, wie der Weiße Muskateller, der Gelbe Muskateller oder die rötliche Mutation, der Rosenmuskateller. Die Beere des Gelben Muskateller ist klein bis mittelgroß und hat eine grüngelbliche bis goldene Farbe. Der Gelbe Musakteller zeichnet sich durch ein sehr blumiges an Zitrusfürchte und Gewürze erinnerndes Bouquet und insbesondere seine feine aber sehr verführerische Muskatnote aus. Zudem bildet er eine fruchtige Säure aus und hat zugleich eine ansehnliche Fruchtsüße. Dadurch hat dieser Wein eine einzigartige Frische und Lebendigkeit, die seinesgleichen sucht.
Ausbau
In den Anbauregionen wie Italien, Argentinien, oder Ungarn wir er deshalb vor allem zu edelsüßen Muskatweinen oder würzigen Dessertweinen ausgebaut. Außerden wird der Gelbe Muskateller zur Herstellung des berühmten Tokajer-Weins verwendet und ist in Südafrike ein wichitgier Bestandteil des Constantia.
In Österreich wird er meistens zu einem trockenen Sommerwein ausgebaut. Diesem trockenen Gelben Muskatellerwein fehlt jegliche Schwere und er eignet sich durch das blumig-würzige Muskatbouquet, der feinen Säure und dem spritzigen Geschmack besonders gut als herllich leichter Sommerwein und Aperitif.
In Deutschland wird der Gelbe Muskateller allerdings meistens als Verschnittpartner von Riesling und Silvaner benutzt, um diesen Weinen mehr Lebendigkeit und Aroma zu verleihen.
Passt zu...
Einfache Kabintettweine eignen sich wergen ihrer feinen Säure zu verschiedenen Vorspeisen, Salaten und Fruchtdesserts. Edelsüße Weine sind dagegen als Apertif oder zum Nachtisch zu empfelen. Zu süßem Backwerk oder einem Käsekuchen sind Muskateller mit Restsüße der ideale Speisebegleiter. Aber auch zu Fischgerichten, Austern und leichten Speisen kann der Gelbe Muskateller eine perfekte Ergänzung sein. Wegen ihrem besonders starken Eigengeschmack wird die Muskatellertraube auch gerne als Tafeltraube verwendet.
JM