Auxerrois — der fruchtig Milde
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Die Hugenotten sollen einst diese weiße Rebsorte aus der Burgunderfamilie entlang der Mosel und im Elsass angebaut haben. Heute ist der Auxerrois einer der wenigen Weine, der an die Fruchtigkeit des Burgunders und die milde Säure eines Chardonnays heranreicht.
Geschichte
Der Name Auxerrois geht auf den vermuteten Herkunftsort, einer ehemaligen gleichnamigen Grafschaft in Frankreich, die zwischen Nordburgund und der Champagne lag, zurück. Die weiße Rebsorte entstand aus einer spontanen Kreuzung zwischen Pinot und Gouais Blanc und wird zur Burgunderfamilie gezählt. Ebenso wie der Chardonnay und einige andere Sorten entstammt der Auxerrois der sehr erfolgreichen Verbindung dieser beiden Rebsorten. Die Kreuzung dieser Sorten gilt deshalb als so erfolgreich, da Pinot und Gouais Blanc so grundverschieden sind. Während die Sorten der Pinot-Familie aus dem Burgund stammen, wurde der Gouais Blanc von den Römern nach Frankreich gebracht.
Geschmack/Aroma
Die Familienzugehörigkeit zur Burgunderfamilie ist bei Auxerrois nicht zu übersehen. Der kräftige Körper, die Fruchtigkeit und Eleganz der Weine erinnern stark an den Burgunder. Geschmacklich liegt er zwischen Weißburgunder und Chardonnay und besitzt zudem eine weiche und milde Säure. Aromen von gelbem Kernobst, wie Mirabellen und Aprikosen, Kräuternoten und der Duft nach Birnen, Quitten und Ananas sind charakteristisch für die Weine des Auxerrois. Im Alter können sie zudem einen feinen Duft nach Honig und gerösteten Mandeln entwickeln.
Anbau
Die Verbreitung der Rebsorte wird auf die Hugenotten zurückgeführt, die sie bei ihrer Vertreibung mitführten und in ihrer neuen Heimat kultivierten. Deshalb ist diese Rebsorte besonders häufig an der luxemburgischen Mosel und im Elsass zu finden. In Deutschland wird Auxerrois vor allem an der Saarländischen Obermosel, sowie in Baden, insbesondere im Kraichgau und der Pfalz angebaut. Der Anbau von Auxerrois hat einen entscheidenden Vorteil: Die Rebsorte ist zwittrig, weshalb die Winzer keine männlichen Pflanzen anbauen müssen, die keinen Ertrag bringen. Der Auxerrois-Bestand in Deutschland ist dennoch relativ klein, da die Rebsorte maifrostempfindlich ist und dadurch hohe Ansprüche an die Lage stellt.
Passt zu …
Durch seine geringe und weiche Säure ist der Auxerrois der ideale Speisebegleiter. Egal ob zu Süßwasserfisch, Seefisch, hellem Fleisch, Pilzragouts jetzt im Herbst oder Spargelgerichte im Frühling – er veredelt viele Gerichte übers ganze Jahr. Auch für Vegetarier ist dieser Wein zu empfehlen, da er hervorragend zu jedem Gemüse passt und würzige Käsesorten sowie Frischkäse wunderbar ergänzt.
JM