Schwarzriesling
©Wikimedia
Der Schwarzriesling ist nur dem Namen nach ein Verwandter des Rieslings. Eigentlich hat er jedoch bis auf die späte Reife und die Traubenform nichts mit dem Riesling gemein und stammt vom blauen Burgunder ab.
Sein zweiter Name „Müllerrebe“, geht auf die stark behaarten Blätter und Triebspitzen zurück, die aussehen als wären sie mit Mehl bestäubt. Auch in Frankreich wird der Schwarzriesling „Pinot Meunier“ genannt, wobei „meunier“ Müller bedeutet. In der Steiermark wird er Postitschtraube genannt und in Australien Miller´s Burgundy.
Die Rebsorte Schwarzriesling ist eine Mutation des Blauen Burgunder. Allerdings wird nach der neuesten Forschung vermutet, dass der Schwarzriesling bei zahlreichen Kreuzungszüchtungen (häufig mit Traminer) beteiligt war und den Urvater der Burgunderfamilie darstellt.Sicher ist, dass die Rebsorte schon im 16. Jahrhundert angebaut wurde und seine Heimat in Burgund anzusetzen ist. 1968 wurde er dann in Deutschland als Qualitätswein zugelassen, was in seiner Urheimat bis heute nicht der Fall ist. In Deutschland beschränkt sich der Anbau des Schwarzrieslings weitestgehend auf Württemberg. Allerdings werden auch in Nordbaden, der Pfalz, Rheinhessen und Franken Rebflächen mit Schwarzriesling bestockt. Immerhin hat es die Rebsorte auf Platz fünf der angebauten Rebsorten in Deutschland geschafft.
Zudem erfreut sich der Schwarzriesling in Frankreich, Australien und Kalifornien einer hohen Beliebtheit. In der Champagne nimmt der Schwarzriesling sogar dreißig Prozent der Rebfläche ein und ist neben dem Spätburgunder und Chardonnay einer der drei zugelassenen Sorten für die Produktion von Champagner. In Australien und Kalifornien wird er wie Champagner mittels Flaschengärung ausgebaut. In Deutschland werden zumeist trockene Varianten ausgebaut, aber auch fruchtsüße Varianten sind im Angebot. Der Schwarzriesling wird zumeist als Qualitätswein ausgebaut, es gibt aber auch Kabinettweine und Spätlesen der Rebsorte.
Die Weine vom Schwarzriesling zeigen eine rubinrote bis ziegelrote Farbe und besitzen ein fruchtiges Aroma von Himbeeren, Erdbeeren, Kirschen oder auch schwarzen Johannisbeeren. Etwas kräftigere Varianten sind gute Speisebegleiter für Fleischgerichte vom Schwein oder vom Lamm und milden Käsesorten. Wird der Schwarzriesling als Sommerwein getrunken, passt er am besten zu Salaten und Nudelgerichten.
JM