Merlot
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Die Rebsorte Merlot ist eine der erfolgreichsten und wichtigsten Rotweinreben weltweit. Mit fast 600.000 Hektar Anbaufläche ist sie zudem die am weitesten verbreitete Rotweinrebsorte. Die teuersten Weine der Welt, wie der Chateau Pétrus, werden fast ausschließlich aus Merlot hergestellt.
Zudem ist die Rebsorte in Frankreich, ihrem Heimatland, die häufigste Traubensorte überhaupt und spielt eine zentrale Rolle für Bordeaux-Weine. Teils als Hauptbestandteil der dortigen Edelgewächse, teils als Verschnittparnter sorgt der Merlot für einen harmonischen Gesamteindruck und frühere Zugänglichkeit. Bis heute ist sie eine der sechs Rebsorten, die für Rotweine in Bordeaux verwendet werden dürfen.
Die Bezeichnung Merlot kommt von dem französischen Wort merle (deutsch: Amsel) un soll auf die Vorliebe der Amseln für die rote Rebsorte hinweisen. Allerdings kann der Name auch eine Anspielung auf die schöne schwarzblaue Färbung der Beeren sein.
Die Ursprünge des Merlot liegen in Frankreich bzw. in Bordeaux. Die Rebsorte wird erstmals im Bordeaux im 14. Jahrhundert schriftlich erwähnt, wurde zu dieser Zeit jedoch noch Crabatut noir genannt und galt als Sekundärsorte. Eine erste komplette Beschreibung findet sich 1957 in dem Werk "Ampélographie francaise" von Victor Redu. Erst im Jahr 1784 wird die Rebsorte dann Merlot genannt und zu den wichtigsten Sorten des Bordelais gezählt. Die direkten Verwandten des Merlot waren lange umstritten, bis 2009 festgestellt wurde, das die nahezu ausgestorbene Rebsorte Magdeleine Noire des Charentes und die Sorte Cabernet Franc die Eltern des Merlot sind.
In Deutschland hat es der Merlot mittlerweile in die Top Ten der Rotweinsorten geschafft. Allerdings durfte der Wein erst seit 1997 in Deutschland angebaut werden, so dass die Rebanlagen noch recht jung sind und die volle Qualitätsstufe noch nicht erreicht wurde. Mit über 500 Hektar Rebfläche, wovon die meisten Anbaugebiete in der Pfalz liegen, sind in Deutschland bisher nur 0.4 Prozent der deutschen Rebfläche mit Merlot bestockt.
Der Merlot hat einen mittleren bis hohen Alkoholgehalt und einen weichen, runden, leicht pflaumigen Geschmack. Zudem weist er ein edles Bucket auf, dass je nach Anbaugebiet in den Geschmacksnoten von mediterranen Kräutern, Kirschen oder auch nach Blumen, Beeren und Trüffeln als intensives Aroma entfaltet. Die Farbe des Merlot ist tiefrot mit einem leichten Hauch von Blau. Die Rebsorte enthält wenig Säure und schmeckt deshalb sehr rund. Die dunklen Weine erinnern an den Geschmack von Pflaumen und schmecken weich und geschmeidig.
Teilweise erfolgt der Weinausbau rebsortenrein, teilweise werden Cuvées mit anderen roten Sorten im Barrique ausgebaut. Die Barriqueweine begleiten adäquat kräftige Gericht, während ein einfacher Merlot für leichte Gerichte besser geeignet ist. Die Weine passen hervorragend zu Rindfleisch und würzigem Käse, sind aber auch für luxuriöses Essen wie zum Beispiel Kaviar, Garnelen, Hummer oder andere Meeresfrüchte ein perfekter Speisebegleiter.
JM