Keschdebusch (Stern‘l) in Birkweiler
„Stern‘l“ – mehr als Schorle auf der grünen Wiese! „Wo Stern‘l drauf steht, ist auch Stern‘l drin!“ springt es mich direkt vom Schoppenglaslogo aus an. Und ja, das „Stern‘l“ steht quasi sinnbildlich für die gesellige Weinpfalz, die man – besonders am Wochenende – gerne besucht, um es sich dort unter freiem Himmel bei einer knackfrischen Flasche Weißwein aus dem Hause Siener und Deftigem aus der Pfälzer Küche einfach gutgehen zu lassen.
Seine direkte Weinstraßenlage und die unmittelbare Nähe zur vielbefahrenen Bundesstraße 10 bescheren dem beschaulichen Örtchen Birkweiler einen regen Durchgangsverkehr. Besonders an den Wochenenden scheint das rebenbestandene Areal rund um den wohl beliebtesten Weinpavillon der Südpfalz seine anziehende Wirkung nicht zu verfehlen. In ungezwungener Wohlfühlatmosphäre kann hier vom 1. März bis 1. November täglich ab 11 Uhr gegessen, getrunken und vor allen Dingen genossen werden.
Der Name „Stern‘l“ hat im Übrigen keinerlei astronomische Bedeutung. Er geht schlicht und ergreifend auf den Spitznamen von Inhaber Jürgen Stern zurück. Der gelernte KFZ-Mechaniker ist seit 1991 in Birkweiler gastronomisch tätig. Zusammen mit dem bekannten Pfälzer Jungwinzer Peter Siener hatte er 2003 die Idee, den Weinschorle schoppenweise auf der „grünen Wiese“ auszuschenken. Sein Credo, ein Stückchen von der Weinstraße selbst mitzugestalten, ging auf. Aus der einfachen Ausschankbude wurde eine Pfälzer Institution in Sachen Weinvergnügen. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Tina Baum und seiner rechten Hand am Ausschank Achim Pfaffmann geht der Landauer Jürgen Stern mit seiner Weinhütte nun schon ins 13. Geschäftsjahr.
Ein Stammgästeanteil von etwa 50% spricht dabei eine klare Sprache. Denn hier fühlt sich jeder auf Anhieb gut aufgehoben. Egal ob junge Familien mit Kindern, wanderbegeisterte Senioren, Mountainbiker im Pausenmodus, Rebsaft-Enthusiasten mit Hang zur gut gekühlten Schorle, Wochenend-Touristen im Cabriolet oder durstige Motorradfahrer.
Das aufs Wesentliche reduzierte Speisenangebot kommt aus „Cathie’s Küche“. Sie lässt mit ihrer Mannschaft die Herzen der Flammkuchen-Fans höher schlagen. Diese werden immer frisch zubereitet und stellen mit 10 verschiedenen Varianten einen kulinarischen Schwerpunkt dar. Daneben werden metzgerfrische Pfalz-Klassiker, wie etwa Bratwurst, Saumagen und Leberknödel mit deftigem Sauerkraut serviert. Und das zu einem äußerst fairen Preis-Leistungsverhältnis. Eine Tageskarte mit saisonal geprägten Gerichten wie etwa Kartoffelsuppe, diversen „Wrapps“ oder der hausgemachten Lasagne, komplettieren das Angebot. Dazu passen die leckeren Weine von Peter Siener, dessen Ausnahmetalent längst nicht nur bei Liebhabern mineralischer, geradliniger Rieslinge ein Begriff ist. Es gibt nicht wenige, die behaupten sogar: was die „Sansibar“ für Sylt ist, sei das „Stern‘l“ für die Südpfalz! Nun gut, der Vergleich mag – gerade bezüglich der Gourmetküche vom Sylter Promi-Wirt Herbert Seckler – wohl etwas hinken, aber beide Lokalitäten sind vom Prinzip her „kultige Bretterbuden“, in denen die Gleichbehandlung der unterschiedlichen Gästeklientel oberste Priorität hat. Und bei beiden stehen reihenweise Nobelkarossen davor. Sonstige Parallelen, wie beispielsweise die lauschigen Strandkörbe mit Dauerbelegung sind wohl eher Zufall. Oder vielleicht doch nicht?
Ob auf schlichten Bierbänken oder massiven Gartenstühlen, in Stöckelschuhen oder Gummistiefeln, den Leuten gefällt es hier so richtig. Die Vergrößerung des Areals – auch ein Spielplatz für die Kleinen ist mittlerweile vorhanden – schritt in den letzten Jahren sukzessive voran und spezielle Events wie der Tapas-Abend mit anschließender „Big-Bottle-Party“ erfreuen sich einer regen Beliebtheit. Kein Wunder, denn die Weine stammen von befreundeten Ausnahmewinzern wie beispielsweise Philipp Kuhn, Karl-Heinz Wehrheim oder den Rings-Brüdern. Und das vom 24. bis 27. Juli stattfindende Sommerfest genießt unter Kennern bereits Kultstatus.
Fotos und Text Marco Rieder
[mehr unter: www.keschdebusch-weinstube.de]