Whisky
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Kurze Geschichte des Whiskys
Eine alte Fehde zwischen Schotten und Iren ist die Frage, wer denn wohl den ersten Whisky gebrannt hat. Es gilt als wahrscheinlich, dass es der Schutzpatron St. Patrick (391–458 n.Chr.) gewesen ist, der die Kunst des Destillierens aus dem Mittelmeerraum nach Irland brachte. Die Schotten behaupten, dass St. Patrick in Dumbarton (Schottland!) geboren ist und dort die Technik des Brennens aufschnappte und sie von dort nach Irland gebracht hat. Jedenfalls stammt der ursprüngliche gälische Begriff für den Whisky „Usige Beatha“ (lat. Aqua vitae = Wasser des Lebens) von irischen Einwanderern, die das Gälisch erst in Schottland verbreiteten. Daher ist es gut möglich, dass die Iren mit ihrer Behauptung recht haben. Die Engländer machten aus dem für englische Zungen holprig auszusprechenden gälischen Begriff dann den einfacheren Namen „Whisky“.
Die Iren verwendeten im Gegensatz zu den Schotten Kohle zum Trocknen der gekeimten Gerste. Dadurch, dass die Schotten hingegen auf Torfbeheizung zurückgriffen, erzielten sie damit ein besonders torfig-rauchiges Aroma.
Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts gab es aufgrund von verschiedenen Steuervorschriften des englischen Königshauses satte 14000 illegale Brennereien. Als dann den Schwarzbrennern angeboten wurde, gegen eine Gebühr ihre Brennblasen anzumelden und den fertigen Alkohol mit 3 Pence je Gallone zu versteuern, waren fast alle illegalen Auswüchse verschwunden.
Danach entstand durch die Kontrollfreude des Finanzamtes der „Spirit Safe“, in dem das Destillat nach dem Brennvorgang unter hermetischer Abriegelung geschnitten wurde, damit nicht auch nur eine einzige Flasche die Brennerei schwarz verlassen konnte. Das bringt den heutigen Stillman immer noch die Herausforderung, indem er das Destillat beim Trennen des Vor-, Haupt- und Nachlaufs weder richtig sehen, geschweige denn riechen noch schmecken kann. Wer heute einen Single Malt in Händen hält, kann sich noch genau so sicher sein, wenn nicht sogar noch sicherer als damals, dass er ein hochwertiges Handwerksprodukt genießen kann, dessen Magie über Jahrhunderte nicht das Geringste eingebüßt hat.
Der Whisky-Genuss
Jemandem den Whisky-Genuss näher bringen zu wollen, ist jedoch recht schwierig. Selbstredend, dass es dabei nicht nur um bloßes Trinken von Alkohol geht, etwa wie bei mit Tumblern „bewaffneten“ Bourbon-Trinkern auf diversen Partys; zumal man diesen Rausch weit billiger haben kann, wenn man die Preise von wirklich renommierten Whiskys bedenkt. Einem echten Whisky-Kenner ist aber kein Preis zu hoch, wenn es darum geht, das Tasting-Glas mit einer wahren Rarität zu füllen. Geht es beim Whisky-Genuss doch um das genüssliche „Nosing“, was bedeutet, die Weite, das Grün, den Torf und die wilde Rauheit Schottlands zu erriechen und zu erleben. Wie breit die Wissenschaft des Whiskys tatsächlich ist, beweist allein schon die Bandbreite der verschiedenen Hersteller-Länder, die mannigfaltig verschiedenen Sorten mit sogar verschiedenen Schreibweisen (Whisky=Schottisch und Kanadisch; Whiskey=Irisch und US-Amerikanisch). Ganz zu schweigen von den verschiedenen Herstellungsmethoden und -zutaten. Allein in Amerika gibt es beispielsweise Bourbon, Rye, Corn und Straight Whisky, und in Schottland unterscheidet man – abgesehen von den verschiedenen Gebieten Lowlands, Highlands, Speyside und Islands – die Herstellungsarten Single Malt, Vatted Malt, Blended und Single Grain.
TS