Botanisch zählt die Avocado zu den Lorbeergewächsen – ist also eine Beere und kein Gemüse. Ihr Fruchtfleisch schmeckt leicht nussig und buttrig. Sie gilt als Superfood, da sie große Mengen wertvoller Inhaltsstoffe enthält.
Kein Wunder, dass sie schon seit Jahrtausenden geschätzt wird. Erste Nachweise dafür gibt es aus Südmexiko, wo die Avocado vermutlich bereits 5.000 Jahre vor Christus von Nomaden und Jägern genossen wurde. Im Aztekenreich avancierte sie außerdem zum Heilmittel. Spanische Eroberer brachten die „Butterfrucht“ oder „Alligatorbirne“ schließlich nach Europa.
Zu bedenken ist, dass der Avocadoanbau extrem aufwändig ist und vor allem einen hohen Wasserverbrauch erfordert. Ungefähr 1000 Liter Wasser sind für die Aufzucht von einem Kilo Avocado (=etwa 2 1/2 Früchte) notwendig. Und das nicht selten in wasserarmen Gegenden. Heute wird die Avocado im gesamten Mittelmeerraum angebaut.
Avocado als Superfrucht –
viele Vitamine und gesunde Nährstoffe
Was neben dem feinen Geschmack Avocados so wertvoll macht, sind die in ihr enthaltenen Vitalstoffe in idealer Kombination. Dazu gehören:
– Vitamin A und Beta-Carotin für gesunde Augen, Knochen und Zähne
– B-Vitamine für starke Nerven
– Vitamin C für ein gesundes Immunsystem
– Vitamin E zur Gesundheit der Zellen und gegen vorzeitige Alterung
– Selen zum Zellschutz (antioxidativ)
Ein hoher Gehalt an Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium, Eisen, Kupfer und Zink zeichnen die Avocado zusätzlich aus. Vor allem wegen des hohen Gehalts an Eisen und Zink ist die Avocado für Vegetarier und Veganer ein wertvoller Fleischersatz.
Durch die sekundären Pflanzenstoffe wie Lutein zum Schutz der Sehkraft und Lycopin gegen freie Radikale ist die Avocado ein natürliches Anti-Aging-Mittel.
Viele denken, dass Avocado zu kalorienreich ist, denn 100 Gramm Avocado liefern rund 140 Kalorien und 12 Gramm Pflanzenfett. Es handelt sich aber um ungesättigte Fettsäuren, die den Cholesterinspiegel im Blut positiv beeinflussen können. Das Fett ist leicht verdaulich und seine Zusammensetzung ideal.
Auch in Deutschland werden immer wieder Kampagnen für das grüne Gold gefahren – mit Erfolg: In nur drei Jahren stieg der Import bei uns von 10.000 auf aktuell 16.000 Tonnen jährlich. Dabei sind Avocados nicht gerade billig: etwa 1,50 Euro kostet das Stück durchschnittlich im Supermarkt um die Ecke.
Für Bauern in Mexiko, Peru und Co. ist der Anbau ein lukratives Geschäft. Deshalb werden mittlerweile immer mehr Avocado-Plantagen illegal angelegt und Teile des Regenwaldes für den Anbau abgeholzt. Vor allem in Mexiko, wo rund ein Drittel der Avocados weltweit angepflanzt werden, ist das ein immer größeres Problem, berichten Umweltschützer.
Kritisiert wird, dass der Anbau der Pflanze keineswegs ökologisch sei. Begründet wird diese Ansicht mit den hohen Kosten, die bei der Anpflanzung entstehen, und dem hohen Wasserverbrauch in Regionen mit geringen Wasservorräten. Für die Herstellung einer einzigen Avocado sind im Schnitt 70 Liter Wasser nötig, in einigen Regionen sogar über 300 Liter. Der enorme Wasserverbrauch, der für den Avocado-Anbau nötig ist, hat bspw. in der chilenischen Provinz Petorca zum Austrocknen ganzer Flüsse geführt.
Wer in Deutschland nachhaltig produzierte Avocados kaufen möchte, sollte daher nicht nur auf Reifegrad und Aussehen gucken. Verbraucherschützer raten: Auch auf ein Bio-Siegel und das Herkunftsland zu achten. In Deutschland werden beispielsweise viele Avocados aus Spanien und Israel verkauft; von dort ist der Transportweg bei den Früchten immerhin nicht ganz so weit.
Wie bereitet man eine Avocado richtig zu?
Die Avocado wird der Länge nach um den Kern aufgeschnitten. Dann dreht man die beiden Hälften in entgegengesetzte Richtungen, um sie von einander zu lösen. Man sollte den Kern nicht entfernen, wenn die ganze Avocado nicht auf einmal verbraucht wird, denn er enthält besondere Enzyme, die dafür sorgen, dass die angeschnittene Frucht viel länger hält, solange der Kern noch in ihr liegt. Mit einem Löffel wird das Fruchtfleisch aus den Fruchthälften herausgehoben.
Das grüne Fruchtfleisch der Avocado verfärbt sich rasch dunkel, sobald die Frucht aufgeschnitten wurde. Mit etwas Zitronensaft beträufelt und mit Klarsichtfolie abgedeckt kann man diese Hälfte im Kühlschrank aufbewahren.
Das bekannteste Rezept mit Avocado ist wohl der mexikanische Avocado-Dip Guacamole.
Die Guacamole passt als Beilage zu Fleisch, Nachos, Tacos und als Dip oder Aufstrich für Brot.
Avocado-Dip Guacamole
Zutaten:
2 reife Avocados
1 Knoblauchzehe
1 Biozitrone
2 Esslöffel Olivenöl
Salz, Pfeffer
Nach Geschmack eine kleine Chilischote
Avocado schälen und entkernen, das Fruchtfleisch zerdrücken und rasch mit Zitronensaft beträufeln, es wird sonst schnell braun. Chilischote in feine Streifen schneiden, die Knoblauchzehe zerdrücken und alles unter der Zugabe von Öl verrühren. Mit etwas Salz und Pfeffer abschmecken und gleich genießen.
Das Herzstück der Avocado — sein Kern, eine Naturapotheke
Für die alten mittelamerikanischen Völkerstämme war der Avocadokern ein bewährtes Naturheilmittel, das sie überaus zu schätzen wussten. Sie nutzten nicht nur die Frucht, sondern auch den Kern, um zahlreiche Beschwerden zu lindern und Krankheiten zu kurieren.
Der Kern der Avocado wird meist weggeworfen oder Experimentierfreudige hängen ihn mit Holzstäbchen ins Wasser, um eine neue Pflanze daraus zu züchten, die auch oft sehr groß werden kann. Doch in der Heimat der Avocado – in Mittelamerika – wird nichts weggeworfen. Sie nennen ihn „el corazón del aguacate“, das Herz der Avocado, denn sie wissen, welches Potenzial im Kern verborgen ist. Gemahlen hat man ein wahres Wunderpulver, welches gegen viele Beschwerden hilft.
Avocadokern –
Naturheilapotheke auf kleinstem Raum
Auf den vorangegangen Seiten haben wir bereits über die gesunden Inhaltstsoffe der Frucht berichtet – ein Power-Food aus der Natur.
Der Avocadokern jedoch ist ein Konzentrat an lebensspendenden Stoffen, also bloß nicht mehr wegschmeißen. Mexiko ist das Ursprungsland der Avocado. Es ist nicht verwunderlich, dass gerade in Mexiko das alte Wissen zur Behandlung verschiedener Erkrankungen mit Avocadokern noch traditionell verankert ist.
Zahlreiche Antioxidantien im Avocadokern schützen die Zellen vor freien Radikalen und stärken somit das Immunsystem. Der Avocadokern hilft bei allen Arten von Entzündungen. Speziell bei Arthritis kann die Avocado und ihr Kern sehr wirksam eingesetzt werden.
Wie bereite ich den Kern zur Weiterverwendung am besten zu?
Man entfernt das dunkelbraune Häutchen, lässt den Kern etwas trocknen und fein raspeln. Dann einfach zu Smothies geben oder als Tee verwenden. Dazu das Geraspelte mit 750 ml heißem Wasser aufgießen und über den Tag verteilt trinken. Seine thermogenischen Eigenschaften helfen beim Fettabbau.
Zur äußerlichen Anwendung den geraspelten Kern mit Alkohol mischen und eine Woche ruhen lassen. Diese Tinktur ist besonders für Massagen und bei Sportverletzungen sehr gut anwendbar.
Auch bei Magenerkrankungen wie Gastritis und Verdauungstrakt-Entzündungen kommen die reichlichen Antioxidantien wie Flavonole zum Einsatz, welche auch hervorragend gegen Parasiten, Mikroben und Pilze helfen.
70% der wertvollen Aminosäuren der Avocado sind im Kern enthalten, und seine Fettsäuren helfen den Cholesterinspiegel zu senken.
Als Anti-Aging kann der Kern innerlich wie äußerlich angewendet werden. Studien haben gezeigt, dass sich die Aminosäuren des Kerns und der Frucht günstig auf den Kollagen-Gehalt der Haut auswirken, die damit frischer und glatter erscheint.
RS