Die Artischocke
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Die Artischocke, im Deutschen auch Artischan, Artischoca (bereits im 16. Jahrhundert erwähnt), Artischock, Artschock, Artischoss, Erdschocke, Golddistel, Jockeles (Friesland), Strobildorn und Welschdistel genannt, stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und ähnelt einer Distel (Distelgewächs).
Bis zur französischen Revolution war die Artischocke in den Gärten des französischen Landadels ein Zeichen von Reichtum und vornehmer Lebensart. Die Pflanze benötigt im Garten etwa 1m² Raum und bevorzugt sonnige, warme Orte. Geerntet werden die faustgroßen Blütenköpfe, wenn sie noch geschlossen sind und die äußeren Schuppen leicht abstehen. Verpasst man diesen Zeitpunkt, zeigt sich eine große violette Blüte. Die ganzen Blütenköpfe werden gebraten, gekocht oder frittiert. Artischocken werden üblicherweise 20 bis 45 Minuten in Salzwasser mit etwas Zitronensaft gekocht. Die Blätter werden dann abgezupft und der untere Teil mit den Zähnen abgezogen. In der Regel wird dazu eine Vinaigrette gereicht.
Artischockenböden werden auch eingelegt und sind unter anderem ein verbreiteter Pizzabelag. Artischockenherzen sind als besondere kulinarische Delikatesse bekannt. Zusammen mit Kräutern wird aus Artischocken seit 1953 in Padua auch ein dunkelbrauner Digestif mit dem Namen Cynar hergestellt.
Artischocken wirken appetitanregend und verdauungsfördernd. Aufgrund des Bitterstoffes Cynarin schmecken sie angenehm bitter:
Cynarin regt den Stoffwechsel von Leber und Galle an
Die Magen- und Gallensaftproduktion erhöht sich, die Leber wird stimuliert, geschützt und regeneriert sich sogar schneller nach Alkoholkonsum und Medikamenteneinahme. Auch sinken die Blutfettwerte. Die Blätter der Artischocke werden auch in Säften, Tees, Trockenextrakten und Tinkturen verwendet. Die Bildung des schützenden Radikalfängers Stickstoffmonoxid wird deutlich erhöht. So können auch Zucker- und Fettstoffwechsel verbessert sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen positiv beeinflusst werden. Durch einen deutlich erhöhten effizienten Stoffwechsel stimuliert Stickstoffmonoxid die Aktivität und Bildung von Mitochondrien (Kraftwerke der Zellen). Dies führt zu einer Verbesserung der Allgemeingesundheit, der Lebensqualität und des Wohlbefindens.
HS