Die Zwiebel
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Schmackhaft und gesund - eine der ältesten Kulturpflanzen, die auch heute noch eine Spitzenstellung in Haus und Herd einnimmt.
Die Zwiebel kommt ursprünglich wahrscheinlich aus Zentralasien und über Ägypten und dem römischen Reich zu uns. Schon im Altertum wurde sie sowohl als Nahrungsmittel als auch als Gewürz und Heilpflanze verwendet. Die Familie der Zwiebeln teilt sich in verschiedene Gruppen, von denen manche wiederum als eigene Art betrachtet werden können.
Die Speisezwiebel teilt sich in gelbe, rote und weißschalige Sorten, wobei die gelbschaligen den höchsten Anteil an Quercetin, einem potenten Antioxidans, aufweisen.
Die Zwiebel blüht von Juni bis Juli und ist eine ausdauernde Pflanze. Zwiebeln kann man von Juni bis September ernten. Normalerweise lässt man sie auf dem Feld (oder Beet) vortrocknen, anschließend werden sie trocken und frostfrei eingelagert. Der Name der Zwiebel leitet sich vom lateinischen Wort cepula ab, was so viel wie Köpfchen bedeutet. Es bezieht sich auf die kugelige Form der Zwiebel.Sie ist das Multitalent im Haushalt und doch kommt der Zwiebel häufig wenig Beachtung zu. Vielleicht liegt es an der Gewohnheit des fast täglichen Gebrauchs, dass wir nur noch ein „Alltagsgemüse“ in der botanisch zur Gattung der Liliengewächse (lat. Amaryllidaceae) gehörenden Speisepflanze sehen. Doch gebührt der Zwiebel viel mehr Anerkennung, schließlich ist sie in der Küche ein unerlässlicher Bestandteil in vielen Gerichten und wertet jeden Gaumenschmaus geschmacklich erst so richtig auf. Egal, ob als Suppe, Gemüse oder Gewürz, roh, gekocht, geröstet, gedünstet, geschmort oder gebraten, in Würfeln, Ringen oder Streifen – oft erst durch das Aroma der Zwiebel entsteht der nötige Pfiff im Essen. Darüber hinaus ist die Zwiebel seit mehreren tausend Jahren ein altbewährtes Hausmittel gegen vielerlei Krankheiten und belegt auch heute noch einen der vordersten Ränge unter den Naturheilmitteln. Einzig der stechende Geruch, der uns beim Schneiden die Tränen in die Augen treibt, ist der Preis, den uns die vielseitige Zwiebel abverlangt.
Als eine der ältesten Kulturpflanzen stecken in diesen Knollen mit ihren sieben Häuten ungeahnte Heilkräfte. Zwiebeln üben eine starke Reizwirkung auf das Verdauungssystem, insbesondere auf Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse, aus. Sie enthalten aber auch selbst den pflanzlichen Wirkstoff Glucokinin, der ähnlich wie das Insulin der Bauchspeicheldrüse den Zuckerstoffwechsel fördert und so den Zuckergehalt im Blut senkt. Zwiebeln hat zum Glück fast jeder im Haus. Denn die gewöhnliche Küchenzwiebel erweist sich als wahres Allround-Talent unter den Heilpflanzen. Ob roh oder gedünstet – die Zwiebel schmeckt nicht nur lecker, sondern enthält auch Stoffe, die die Regeneration der Haut und damit die Wundheilung fördern können. Im Haushalt kann man die Zwiebel getrost bei kleinen Haushaltsunfällen einsetzen; so kann sie mit ihrer antibakteriellen und heilungsfördernden Wirkung Entzündungen hemmen. Auch nach einem Insektenstich wirkt der Saft der rohen Zwiebel, äußerlich angewendet, antibakteriell und abschwellend. Die schwefelhaltigen Wirkstoffe aus Zwiebel und Knoblauch schützen Zellwände und Cholesterin vor dem Angriff freier Radikale und wirken so Gefäßverschlüssen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall entgegen. Mit ihrem hohen Anteil an den Vitaminen A, B und C wehrt sie zudem auch Infektionen wirksam im Anfangsstadium ab. Roh entfaltet die Küchenzwiebel natürlich die meisten Kräfte, aber für Menschen mit einem empfindlichen Magen-Darm-Trakt ist allerdings bekömmlicher, wenn sie vorher gegart wurde. Außerdem haben amerikanische Wissenschaftler herausgefunden, wer viel Zwiebeln (aber auch Knoblauch) isst, erkrankt seltener an Krebs. Auch bei Herz-Kreislauf-Beschwerden sei eine positive Wirkung nachgewiesen worden.
Tipps aus der Hausapotheke
Zwiebelsirup bei Husten und Erkältung:
Mehrere große Zwiebeln in Scheiben schneiden und mit braunem Zucker vermischen. Zwölf Stunden ziehen lassen. Der Saft, der sich bildet, wird mehrmals am Tag esslöffelweise eingenommen. Alternative: Die Zwiebeln werden mit Kandiszucker gedämpft, der entstehende Sirup teelöffelweise stündlich eingenommen.
Zwiebelbrei zur äußerlichen Behandlung (bei Entzündungen, Hämmorrhoiden, Abszessen): Gehackte Zwiebeln roh mit etwas Wasser zu einem Brei anrühren und auf die betreffenden Körperpartien auftragen.
Wickel bei Ohrenschmerzen:
1 gehackte Zwiebel in ein Gazesäckchen geben, dann das Zwiebelsäckchen erwärmen und 20 Minuten auf das schmerzende Ohr legen. Bitte prüfen, damit es nicht zu warm ist, um Verbrennungen vorzubeugen; kann 3x täglich angewendet werden.
RS