Muskatnuss – sinnlich duftend, süß-würzig bis feurig scharf – ist ein vielseitiges Würzmittel mit einer eigenen Note, das traditionell zur europäischen Küche gehört, ohne seinen Reiz verloren zu haben. Sie ist fast ein Universalgewürz, aber besonders liebt sie Kartoffeln, Spinat, Eier, Geflügel und Meeresfrüchte und gibt unseren Gerichten ein intensives Aroma und macht unsere Speisen bekömmlicher.
Schon im alten Ägypten waren die Muskatnüsse heiß begehrt. Woher die  Muskatnuss stammte, war ein wohlgehütetes Geheimnis; bis vor 500 Jahren  wussten nur arabische Händler über die Herkunft der Muskatnuss Bescheid.  Im Mittelalter gelangte sie dann über den Gewürzhandel nach Europa und  heute wird die Muskatnuss in vielen tropischen und karibischen Ländern  angebaut. 
Der Name „Muskatnuss“ ist eine Entlehnung aus  französisch noix muscat, das seinerseits von mittellateinisch nux  muscata stammt und so viel wie „nach Moschus duftende Nuss“ bedeutet. 
Botanisch gesehen ist die Muskatnuss aber alles andere als eine Nuss.
Sie  ist der pfirsichartige Samenkern der Frucht des immergrünen  Muskatnussbaums. Dieser Samenkern ist umhüllt von einer roten Schale -  der Macis oder Muskatblüte.
In getrocknetem Zustand entfaltet die Macisblüte einen lieblichen und erfrischenden Duft. 
Qualität und Inhaltstoffe
Sowohl die Muskatnuss als auch ihre Blüte verbreiten einen  balsamischen Wohlgeruch, der von einem ätherischen Öl, dem Myristicin,  herrührt. Muskatnuss und Muskatblüte bestehen zu zehn Prozent aus diesem  ätherischem Öl, das ab einer Menge von 4g giftig wirken kann. Doch  keine Sorge. Eine Messerspitze Muskatnuss kann unbedenklich eingesetzt  werden. Und eine sparsame Dosierung ist gerade bei diesen Gewürzen mit  ihrem intensiven Aroma ein absolutes Muss.  
Die Muskatnuss ist  aromatisch und süß-würzig, mitunter auch feurig-scharf und bereichert  mit ihrer leicht bitteren Note unsere Küche. Frisch gerieben schmecken  die Muskatgewürze am besten, da sich ihr Aroma schnell verflüchtigt. 
Es  empfiehlt sich, die ganzen Nüsse zu kaufen, sie luftdicht zu verpacken  und die Muskatnuss auf der Muskatreibe frisch zu mahlen, um sie dann am  Ende der Garzeit über das Gericht zu geben. Die Macisblüte wiederum  sollte als fertig gemahlenes Gewürz gekauft werden, da sie sich nur sehr  schwer zu Pulver verarbeiten lässt.
Verwendung in der Küche
Die Muskatblüte findet besonders in der feinen Küche Verwendung und eignet sich auch als Süßspeisen- und Gebäckgewürz, während die Muskatnuss sehr vielseitig verwendbar ist: klassisch für Béchamelsauce, Kartoffelpüree, Blumenkohl, Rosenkohl und Spinat, aber auch für Polenta, Nudel- und Currygerichte und nicht zuletzt für Gemüse, Gemüsesuppen und herzhafte Quarkspeisen und vieles mehr.
Da Muskat eine Fülle von Duft-, Geschmacks- und Wirkstoffen enthält,  harmonieren die Nuss und ihre Blüte auch mit vielen anderen Gewürzen wie  beispielsweise mit Nelken Kardamom, Basilikum. Zimt oder mit  Zitrusfrüchten. Das Muskataroma passt daher gut zu Käse, Fleisch und  Wurst, zu Pasteten und Gebäck. 
Gesundheitsfördernde Eigenschaften
Die Muskatnuss hat auch eine wohltuende Wirkung, die über ihre  Würzkraft hinausgeht. Sie macht fettreiche Speisen bekömmlicher, da sie  die Funktion der Galle und der Leber unterstützt. Es hat also auch  gesundheitliche Gründe, wenn Wurstspezialitäten, Käsegerichte und  reichhaltige Saucen mit Muskat gewürzt werden. Außerdem wirken die  ätherischen Öle antibakteriell, entzündungshemmend und entkrampfend,  besonders im Magen-Darm-Bereich. Sogar als Heilmittel wurde die  Muskatnuss schon früh entdeckt. Sie gilt von jeher als Schlaf-und  Beruhigungsmittel und kann zusammen mit einer heißen Milch mit Honig  beim Einschlafen helfen. 
Darüber hinaus fördert die Muskatnuss die  Verdauung und stärkt auch die Nerven. Die ätherischen Öle der Muskatnuss  haben eine schmerzlindernde Wirkung und haben sich bei Rheuma und  Gelenkschmerzen bewährt.
Astrid Biegert
Honig-Muskat-Milch  – Ein wunderbares Rezept zur Beruhigung der Nerven bei  Angstzuständen, Stress, Herzrasen und bei Schlafproblemen, ist  eine warme Muskat-Milch. Da die Muskatnuss dabei in der Milch erwärmt  und gemischt wird, werden die ätherischen Öle freigesetzt, die  psychogenen Stoffe zugleich verdampfen. Dadurch bleibt nur der  gewünschte Wirkstoff in der Milch.
Muskatkekse für gute Laune  – entstammen dem Heilwissen der hl. Hildegard von Bingen. Die für ihre  Heilkunst berühmte Äbtissin wusste schon im 11. Jahrhundert, dass Muskat  und Zimt die Stimmung aufhellen.
Zutaten:
150g Butter
2 Eier
200 g Vollrohrzucker
300 g Dinkelmehl Typ 630
200 g gemahlene abgezogene Mandeln
1 gestrichener EL Ceylon-Zimt (15 g)
2 gestrichene EL geriebene Muskatnuss
1 Messerspitze Nelkenpulver
etwas geriebene Zitronenschale
1 TL Backpulver
Zubereitung:
Die  Butter mit einem Schneebesen schaumig schlagen und mit dem Zucker, zwei  Eiern und einer Prise Salz gut verrühren. Muskat, Zimt, Nelkenpulver  und geriebene Zitronenschale mit Mehl, Backpulver und den gemahlenen  Mandeln mischen, dann mit einem Knethaken mit der Butter-Zucker-Mischung  verkneten. Aus dem Teig Rollen formen (Durchmesser 4 cm), in  Haushaltsfolie wickeln und kaltstellen, am besten über Nacht. Backofen  vorheizen. Die Teigrollen in 0,5 cm dicke Scheiben schneiden, auf ein  gefettetes Backblech legen und bei 200 Grad sechs Minuten lang backen.
Wer möchte, kann die Plätzchen vor dem backen mit Mandelplättchen bestreuen.
Gute Laune garantiert!


 
            
            
         
            
            
         
            
            
         
            
            
        