Mediterrane Kräuter
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Die „drei mediterranen Säulen“ der deutschen Küche sind ohne Zweifel Rosmarin, Thymian und Oregano. Doch was wissen wir eigentlich über diese Kräuter? Wie kann man sie selbst anbauen, welche Wirkung haben sie und wozu passen sie besonders gut?
Gerade im Sommer sind leichte Gerichte mit mediterranen Kräutern sehr gefragt. Rosmarin, Thymian und Oregano sind auch bei uns ganz vorne mit dabei, wenn es um das Würzen von mediterranen Gerichten geht. Doch die wenigsten wissen, welche gesunde Wirkung diese Kräuter mit sich bringen, wie man sie selbst anpflanzen kann oder in welcher Kombination sie am besten schmekken. Deshalb hier das kleine Einmaleins dieser drei mediterranen Kräuter:
Anbau
Das Schöne ist, dass man diese Kräuter bei uns nicht nur frisch kaufen kann, sondern dass man sie auch bei sich auf dem Balkon oder im eigenen Garten anpflanzen kann. Wenn man die Kräuter allerdings auf dem Balkon anpflanzt, sollte man die Pflanzen an heißen Tagen zwei Mal am Tag gießen. Staunässe ist übrigens deren größter Feind und muss somit auf jeden Fall vermieden werden. Im Garten fühlen sich die Kräuter an einer sonnigen Mauer oder zwischen Steinen besonders wohl. Kauft man die Kräuter im Topf, sollte dieser jedoch mindestens fünf Liter Volumen umfassen, damit die Pflanzen auch genug Platz haben. Terrakotta-Töpfe sind zwar sehr schön, trocknen aber leider auch schnell aus. Weshalb man hier etwas öfter oder mehr gießen muss als bei Plastiktöpfen.
Oregano fühlt sich bei uns übrigens besonders wohl, oft findet man ihn auf Wiesen mit kalkhaltigem Untergrund. Gebüsche an Weg- und Waldrändern, sonnige Hänge und Hecken zählen ebenso zu seinen regelmäßigen Wuchsorten wie Mager- und Trockenrasen. Auch die Thymiansorten und Rosmarin sind winterfest und dürfen eigentlich in keinem Kräutergarten fehlen.
Wirkung als Arznei
Rosmarin wird vor allem als Tee bei Kreislaufstörungen und gegen Blähungen angewendet. Im heißen Bad wirkt Rosmarin gegen Kreislaufschwäche, Durchblutungsstörungen und hilft zudem auch bei Gicht und Rheuma; zum Einsatz kommt es auch als Salbe bei Zerrungen. Rosmarin kann auch zur Stärkung der Nerven und bei Kopfschmerzen und Migräne verwendet werden. Nach neuesten Forschungen soll Rosmarin auch eine positive Wirkung auf Gehirnzellen haben.
Thymian wird besonders bei Erkrankungen der Atemorgane verwendet. Seine antibiotische und entzündungshemmende Wirkung bekämpft Husten und Erkältungen. Die krampflösende Eigenschaft verhindert Spasmen beim Husten und wirkt sich lindernd auf Keuchhusten, Reizhusten und Asthma aus. Zudem wirkt Thymian schleimlösend, wodurch der Husten schneller abgehustet werden kann.
Thymian gilt auch als Frauenkraut, da es durch seine krampflösende Fähigkeit Menstruationskrämpfe lindern kann. Außerdem soll Thymian helfen den Zyklus zu regulieren, die Menstruation zu fördern und den Eisprung anzuregen.
Oregano wird in der Pflanzenheilkunde vor allem gegen krampfartige Magen- und Darmbeschwerden verwendet. Seine ätherischen Öle haben eine positive Wirkung auf Verdauungsbeschwerden und Erkrankungen der oberen Atemwege.
Ein Bad mit Oregano wirkt zudem äußerst entspannend. Besonders die antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung des Oregano ist wissenschaftlich nachgewiesen. Oregano gilt als „Bakterienkiller“ und als eines der wirksamsten natürlichen Antibiotika.
Küche
Rosmarin ist eine besonders hervorragende Wahl bei Ofen- oder Brartkartoffeln. Auch Grillmarinaden kann man mit Rosmarin verfeinern. Zudem eignet es sich zum Aromatisieren von Olivenöl, Essig und sogar Apfelgelee. Natürlich kann man Rosmarin wie die anderen beiden Gewürze auch wunderbar mit anderen Aromen wie z.B. mit Zimt, Knoblauch oder Ingwer kombinieren.
Wenn man Lammfleisch richtig mediterran grillen will, können die Rosmarinzweige auch als Grillspieße verwenden werden. Als Grillgewürz eignet sich Rosmarin für Fleisch-, oder Geflügelgerichte, Zucchini und Teigwaren.
Thymian harmoniert sehr gut mit Pfifferlingen oder Steinpilzen. Auch bestimmte Wildfleisch- oder Geflügelgerichte lassen sich mit Thymian harmonisch verfeinern. Ziegenkäse, Würstchen und Schmorgerichte ergänzt Thymian ebenfalls perfekt. Aber auch für Desserts wie gegrillte Pfirsiche oder Früchte, die mit Honig gesüßt sind, ist Thymian ein ideales Gewürz. Besonders in der Kombination mit Knoblauch ist Thymian besonders für herzhafte Gerichte wie einem würzigen Ratatouille oder auch einem Schmorgericht geeignet. Thymian passt zudem sehr gut zu Rind, Fisch, Meeresfrüchten und zu Lamm- und Geflügelgerichten.
Oregano ist eines der Lieblingsgewürze jeder Tomate. Diese beiden mögen sich besonders gern. Es muss nicht immer nur Basilikum sein. Deshalb sollte man Tomatensoßen nie ohne eine Prise dieses Gewürzes kochen, besonders wenn man einen ausgeprägten, mediterranen Geschmack hervorheben will. Daneben passt Oregano auch noch sehr gut zu Omeletts, Lamm, Gemüseaufläufen und natürlich ganz besonders zur Pizza. Oregano ist das Pizzagewürz schlechthin und wer die „Mafia-Torte“ gern selbst bäckt, darf dieses Gewürz auf keinen Fall vergessen. Besonders wenn Gerichte im Tex-Mex-Stil zubereitet werden, darf Oregano sehr gerne und reichlich mit Chili, Knoblauch und Zwiebeln kombiniert werden.
Jennifer Malchow