Kreuzkümmel
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Die Geschichte der Gewürze ist seit Menschengedenken eine Geschichte der Heilkunst, denn Kräuter und Gewürze sind eine Quelle des Wohlbefindens und bergen eine Fülle von gesunden Inhaltsstoffen in sich. Heutzutage stehen uns alle Gewürze der Welt zur Verfügung und wir müssen auch meist nicht viel Geld dafür ausgeben. Vor 500 Jahren, als durch die Entdeckung neuer Kontinente und Seewege auch die Gewürze zu uns kamen, waren diese fast so kostbar wie Gold.
Auch der Kreuzkümmel (lat.: Cuminum cyminum) hat seinen Weg in unsere Küchen gefunden. Das Doldengewächs stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum und wurde schon um 3000 v. Chr. von den Sumerern kultiviert. Auch in der Bibel wird sowohl Kümmel als auch Kreuzkümmel erwähnt. Sein intensiver Geruch – er duftet süß und schwer, fast wie Parfüm – war wahrscheinlich auch der Grund, ihn nicht nur als Gewürz, sondern als Heilpflanze einzusetzen. Schon bei den Römern war er ein Muss in der feinen Küche. Auch heute ist er ein fester Bestandteil vieler Rezepte Indiens, Südamerikas, Chinas, Nordafrikas, des Nahen Ostens sowie der Türkei und Griechenlands. Sein angenehmer frischer und aromatischer Geschmack mit etwas Schärfe geben vielen Gerichten erst die richtige Raffinesse. Er gehört zu den Gewürzen der indonesischen Reistafel und ist Bestandteil vieler Curry-Mischungen und indischer Chutneys. Außerdem kommt er an deftige Fleischgerichte der arabischen, angloamerikanischen und der lateinamerikanischen Küche, z.B. an das amerikanische Chili con Carne, marrokanische Couscous, iraelische Hummus (Kicherebsenpüree) oder türkische Köfte (Hackfleischbällchen). Ein Muss ist er auch im indischen Garam Masala und in den verschiedensten Currymischungen (Beitrag im Pfalz Magazin, Ausgabe Nr. 31, Anm.). Sein charakteristischer Geschmack passt ausgezeichnet zu Huhn und Lamm, wird gern auch zum Würzen Saucen und Dips verwendet. Dabei harmoniert er wunderbar mit anderen Gewürzen, wie Chili, Koriander, Gewürznelken, Pfeffer und Zimt. Ein noch besseres und nussiges Aroma erreicht er, wenn man ihn in einer beschichteten Pfanne ohne Fett kurz anröstetet und dann im Mörser zerkleinern.
Gesundheitsfördernde Wirkung
Schon Hildgard von Bingen (1098–1179) wusste über die Heilwirkung Bescheid und empfahl ihn zum Käse, da er die Eiweiß-und Fettverdauung günstig beeinflusst und außerdem blutfett- und blutzuckersenkend wirkt. Die in Ihm enthaltenen ätherischen Öle üben zudem eine wachstumshemmende Wirkung auf Bakterien und Pilze aus.
Rita Steinmetz