Frühlingskräuter — schmackhaft und gesund
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Im Frühling treiben sie wieder aus – die Frühlingskräuter für die Küche mit ihren raffinierten Aromen - sie verleihen unseren Speisen Frische und versorgen uns mit Vitaminen und anderen Vitalstoffe.
Man kann sie auch als die Boten des Frühlings für die Küche bezeichnen. Von Bärlauch über Löwenzahn bis hin zu Petersilie – Dank ihrer Inhaltsstoffe wecken sie unsere Lebenskräfte, stärken und bringen unseren Organismus nach dem Winter wieder auf Trab. Doch das wichtigste ist, dass durch richtiges Einsetzen von Kräutern in der Küche jedes Gericht eine ganz besondere Note und Geschmack erhält. Frische Kräuter sind in unseren Küchen sehr beliebt. Die Hitliste führt nach wie vor Petersilie an, gefolgt von Basilikum, Schnittlauch und Kresse. Doch es gibt noch mehr geschmacklich hervorragende Kräuter für unser Küche. Gewürze gehören nicht nur im Frühling zweifellos zu den schönsten Nebensachen der Welt.
Auch wenn ihr Anteil an der täglichen Nahrung noch so gering ist, so sind sie kulinarisch von höchster Bedeutung - ob als Heilmittel, der physiologischen Funktion oder das Würzen von Speisen – Gewürze und Kräuter gehören einfach dazu. Die meisten Kräuter sind reich an Vitamin C und besitzen viele wichtige Mineralien und Spurenelemente. Dadurch wirken sie entwässernd und entschlackend. Außerdem helfen sie bei Frühjahrsmüdigkeit sowie auch zum Ankurbeln des Stoffwechsels – für Speisen die mit vielen Kräutern gewürzt sind, benötigt man kaum Salz und beugt somit Herz- und Kreislauferkrankungen vor. Nicht nur in der Küche sondern auch als Heilmittel haben sich bestimmte Kräuter bestens bewährt. Zu den ersten Frühlingskräutern gehört auch der Löwenzahn.
Schon kleine Kinder kennen den Löwenzahn und freuen sich an den lustigen Pusteblumen, mit denen sie ihn immer weiter verbreiten. Auf fast jeder Wiese steht er, und nur wenige wissen, dass er eine vorzügliche Heil- und Küchenpflanze ist. Wie viele Frühlingspflanzen hat der Löwenzahn eine ausgeprägte blutreinigende Kraft und eignet sich daher vorzüglich zu einer Frühjahrskur. Er regt sämtliche Verdauungsorgane und Niere und Blase an, dadurch werden alte Schlacken ausgeschieden. Aus den gleichen Gründen kann er auch bei Rheumatismus helfen. Wir können Blätter, Blüten und Wurzeln verwenden. Am wirksamsten ist ein Löwenzahntee oder eine Tinktur, wenn sie aus allen drei Pflanzenteilen besteht.
Aber auch die Brennnessel, Urtica dioica, ist zwar im Garten nicht so gern gesehen, aber ein vorzügliches Heilkraut. Denn die Brennnessel ist zuallererst eine Pflanze die uns Menschen hilft, in den Frühling zu starten. Tees, Säfte oder die Pflanze direkt verzehrt wirken stoffwechselanregend und blutreinigend. Dank ihrem hohen Eisengehalt ist die Brennnessel darüber hinaus blutbildend. Alleine schon geschmacklich ist es eine Bereicherung, die Brennnessel mit auf den Speiseplan zu nehmen. Aus ihr kann man Suppen und Spinate machen. In Suppen kommen einfach grob geschnittene Blätter; in den Spinat die ganzen Blätter – ein bisschen Knoblauch und Salz dazu – fertig!
Mit den ersten Frühlingskräuter kann man herrlich schmackhafte Wildkräuter-Butter selber machen. Einfach die handverlesenen, gehackten Kräuter mit ein wenig Salz in die weiche Butter rühren. Die Butter darf gern vorher schaumig gerührt werden, dann schmeckt es noch besser. Ich verarbeite meist gleich 500 g Butter, dann verpacke ich mehrere kleine Rollen in Haushaltsfolie und friere sie ein. So hat man genügend Vorrat für eine lange Zeit und ist „gerüstet“ für jeden Anlass.
Als Kräuter eignen sich beispielweise:
Blüten und Blätter von Giersch und Gänseblümchen, Blätter von Spitzwegerich, Knoblauchrauke, Brennnessel, Gundermann, junge Scharfgarbe, Labkraut, Pimpinelle, Löwenzahn, Sauerampfer, Gänseblümchen. Aber nur von ungespritzten Wiesen verwenden, am besten von der eigenen Wiese. Die Wildkräuter-Butter schmeckt fantastisch gut zu Gegrilltem aber auch „einfach so“ auf frisches oder getoastetes Brot.
Das ganze Jahr über wachsen die verschiedensten Kräuter, so kann man je nach Jahreszeit variieren und aufs Neue überrascht sein, wie vielfältig Mutter Natur uns versorgt.