Essbare Blüten
Gänseblümchen, Kapuzinerkresse, Veilchen, Holunder, Rosen... In diesen Pflanzen steckt mehr als nur schöne Dekoration für Garten, Feld und Wiese.
Viele Blütenblätter sind wahre Delikatessen für Gourmets. Sie sind  mit ihren reichen Geschmacks- und Würz-Variationen das i-Tüpfelchen für  viele Speisen. Aber Vorsicht, nicht alle sind lecker und gesund. 
Es  ist noch gar nicht so lange her, da war es nichts exotisches, Blumen  und Blüten zum Kochen zu verwenden. Mit Ringelblumen, dem „Safran für  arme Leute“ zum Beispiel, färbten unsere Großmütter Suppen, Soßen und  Butter gelb. Essbare Blüten wurden bereits bei den Griechen und Römern  als Dekorations-, Heil- oder Lebensmittel verwendet. Auch die  Benediktinerin Hildegard von Bingen (ca. 1098–1179), eine Pionierin für  die Heilkräuter-Kunde in Deutschland, schwörte bereits im Mittelalter  auf ihre heilende Wirkung.
Diese Tradition erfährt wieder eine  Renaissance; es werden aus essbaren Pflanzen-Blüten nicht nur  Blütensalate angerichtet, sie finden sich außerdem als  geschmacksverbessernde Zutaten in Marzipan, Marmeladen, Schokolade, Tees  und in Speisen von vegetarischen Restaurants oder der  Feinschmecker-Gastronomie.
Gänseblümchen zum Beispiel eignen sich  hervorragend, um Salaten einen feinen nussigen Geschmack zu verleihen.  Auch andere Blüten, wie beispielsweise die Kapuzinerkresse, die nicht  nur eine sehr dankbare Balkonpflanze ist, sondern mit ihrem  pfeffrig-scharfen Aroma Pfiff in Suppen und Hauptspeisen gibt, ist sehr  beliebt. Für Süßspeisen eignen sich Rosen, Veilchen oder  Stiefmütterchen. Blüten sind nicht nur lecker und dekorativ, sondern  auch gesund, denn sie enthalten jede Menge Vitamine und Mineralstoffe.
Wer  experimentierfreudig ist und die kreative Küche mit Blüten verfeinern  will, sollte unbedingt darauf achten, ungespritzte Pflanzen zu verwenden  – also Hände weg von Pflanzen aus dem Gartenmarkt oder Blumenladen. Am  besten pflückt man sie selbst – im eigenen Garten oder von Feldern und  Wiesen, die nicht in unmittelbarer Nähe von vielbefahrenen Straßen oder  (gespritzten) Nutzfeldern liegen. Inzwischen gibt es sogar  Samenmischungen mit essbaren Blüten, sodass man sie selbst ziehen kann.  Dann ist die Freude noch größer, denn auch wer keinen eigenen Garten  hat, kann dies im Balkonkasten oder Kübel tun. Die Blüten aber erst kurz  bevor man sie verwendet zupfen, denn sie welken schnell und verlieren  ihr Aroma.
Hier eine Auswahl von essbaren Blüten:
Begonie, Borretsch,  Chrysanthemen, Gänseblümchen, Holunder, Kornblume, Lavendel,  Lindenblüte, Löwenzahn, Malven, Mohn, Ringelblume, Rose, Schafgarbe,  Sonnenblumen, Stiefmütterchen, Veilchen, etc.
Kulinarisches mit Gänseblümchen:
Die  Zutaten kommen aus dem eigenen Garten. Man pflückt ein paar Hände voll  Gänseblümchen und los geht‘s: Die Zubereitung einer Gänseblümchensuppe  oder eines Gänseblümchen-Quarks ist denkbar einfach. 
Auch ein  Rohkostsalat kann den Appetit wecken und die nötigen Vitamine liefern.  Als Basis dient eine Jogurtsauce mit Senf und Balsamico-Essig. Ein wenig  gemahlener schwarzer Pfeffer rundet das Dressing ab. Die Gänseblümchen  mit ihrem leicht scharf schmeckenden Aroma geben dem Salat den letzten  Pfiff.
Blütezeit des Gänseblümchens ist fast das ganze Jahr über. Bei  milden Temperaturen blühen sie sogar bis Ende November. Hauptblütezeit  ist aber April und Mai. Zu dieser Zeit ist auch der beste  Sammelzeitpunkt.
Frühlingsquark mit Gänseblümchen
Zutaten:
1 Schalotte
500 g Speisequark
1 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
20g Brennnesselblätter
30g Gänseblümchenblätter
1 Sauerampferblatt
10 Gänseblümchenblüten
Die  Schalotte in feine Scheiben schneiden. Blattstiele aller Blätter  entfernen, die Blätter fein hacken und mit dem Quark vermischen. Mit  Gänseblümchen garnieren.
Rita Steinmetz


 
            
            
         
            
            
         
            
            
         
            
            
        
