Beinwell (Symphytum)
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Vorkommen
Beinwell ist eine Pflanzengattung, die zu der Pflanzenfamilie der Raublattgewächse (Boraginaceae) gehört. Der Beinwell ist ein haariges Kraut, das meist an Bachläufen oder auf tiefgründigen Böden wächst. Die mehrjährige Wurzel ist außen schwarzbraun, innen weißlich und die Blüten sind violett, weißlich-gelb und hängen in kleinen Trauben nach unten. An feuchten Plätzen steht er gerne rau und spitz und versucht seine violetten Blüten zu verstecken. Häufig an Wasserläufen oder in Senken findet man ihn, da der Beinwell feuchte Böden liebt.
Verwendung als Heilkraut
Seinen Namen hat er im Bezug auf das Zuheilen von Knochenbrüchen, die er „zusammenwallen“ soll, deshalb wird er bei Knochenbrüchen traditionell eingesetzt, um den Schmerz zu lindern und das Zusammenwachsen der Knochen zu fördern. Wirkstoffe des Beinwells fördern die Kallusbildung bei der Knochenheilung.
Die besonderen Stärken des Beinwell liegen in der äußerlichen Anwendung, die von Verletzungen des Bewegungsapparates bis zu schlecht heilenden Wunden reichen. Schon der griechiche Arzt Dioskurides (40 bis 90 n. Chr.) hat Beinwell in seinem Lehrbuch „Materia medica“ beschrieben. Die Pflanze galt schon damals als hilfreiches Mittel bei Knochenbrüchen, Verrenkungen und Gelenkbeschwerden. Durch den Inhaltstoff Allantoin fördert der Beinwell die Wundheilung und wirkt zudem reizlindernd und entzündungshemmend. Es ist vor allem die Wurzel der Pflanze, welche die meisten Wirkstoffe enthält und daher als Heilmittel besondere Anwendung findet. Die bekannteste Zubereitungsform des Beinwells ist die Salbe, mit der man die betroffenen Stellen einfach applizieren kann, denn schon seit Jahrhunderten werden aus Beinwellwurzeln Salben gekocht, die es bis heute noch gibt. In der Volksheilkunde wurde und wird der Beinwell gegen zahlreiche Beschwerden innerlich als Tee oder Tinktur eingenommen. Der Beinwell enthält viele Vitalstoffe, besonders Vitamin B12. Auch Pfarrer Kneipp verwendete ihn sehr gerne und für Hildegard v. Bingen war er eine vielseitige Wunderpflanze.
Einsatz in der Küche
Geerntet werden die Stiele und Blätter zwischen April und Juni; da sie jedoch etwas behaart sind, werden sie nicht gerne roh verzehrt. Wenn sie aber, wie der Borretsch, fein geschnitten und mit etwas Salz gemörsert werden, ist er, zusammen mit gutem Öl, eine echte Bereicherung an Salaten. Man kann ihn auch in Teig ausbacken, dünsten wie Spinat, oder anstelle von Basilikum in einer Ratatouille verwenden. Das ergibt eine süßliche Komponente und eine Aromenspiel für den Gaumen. Wegen der Pyrrolizidinalkaloide, die in geringen Mengen im Beinwell enthalten sind, sollte man Beinwell nicht regelmäßig als Nahrungsmittel zu sich nehmen. Bei gelegentlichem Verzehr in angemessenen Mengen besteht allerdings kein erhöhtes Risiko, wie Untersuchungen ergeben haben.
RS