Skrei
©Deutsche See
Einmal im Jahr geschieht ein Wunder im Europäischen Nordmeer. Von Januar bis März ist die norwegische Küste Schauplatz eines der großartigsten Naturschauspiele der Welt.
Von den riesigen nährstoffreichen Meeresgebieten in der nördlichen Barentssee begeben sich Millionen von Winterkabeljaus auf die Wanderung zu ihren Laichplätzen entlang der winterlichen Küste Norwegens, um dort für die Erhaltung ihrer Art zu sorgen.
Das Ziel der meisten dieser Kabeljaus, die in Norwegen im laichreifen Zustand Skrei genannt werden, ist das Gebiet um die beeindruckende und faszinierende Inselgruppe der Lofoten, rund 400 km nördlich des Polarkreises. Bis zur Geschlechtsreife haben sie mindestens fünf Jahre in der Barentssee verbracht. Der Skrei ist dann im besten Alter, energiegeladen, fruchtbar und kräftig genug für die lange Wanderung vom Meer weit oben im Norden bis an die norwegische Küste. Die lange Reise, die ein Skrei bewältigt, macht ihn besonders und einzigartig. Die Barentssee ist ein für Fisch besonders gut geignetes Umfeld, da die Wasserqualität gepaart mit der vorhandenen Nahrung ein qualitativ bestmögliches Wachstum ermöglicht. Wenn der Kabeljau ein Mindestalter von 5 Jahren erreicht hat, lenkt ihn sein Instinkt entlang der norwegischen Küste in Richtung der wunderschönen Inselgruppe der Lofoten. Die Reise, die über 400 Kilometer lang ist, sorgt für ein enormes Maß an Bewegung, was für eine ganz besonders hochwertige Qualität des Fleisches eines Skreis sorgt. Da die Nahrung, die der Fisch auf seiner Durchquerung des Meeres zu sich nimmt, reichhaltig und gesund ist, schlägt sich dies auch im Geschmack nieder. Ein Skrei ist und bleibt eine Delikatesse.
Nicht nur die kurze Zeit, in der ein Skrei zu fangen ist, macht ihn so herrausragend, sondern auch besonderes Augenmerk verdient die Methode, mit der er gefangen wird und wie der Fang reglementiert ist. Nur eine begrenzte Anzahl norwegischer Fischer darf in den Gewässern rund um die Lofoten den begehrten Fisch fangen. Norwegen hat die Kontrolle des Fangs und die Einhaltung der genehmigten Mengen so perfektioniert, dass dieses Gebiet zu den am besten überwachten Fischereigebieten der Welt gehört. Gefischt wird nur mit kleinen Kuttern und teilweise noch mit Handangelleinen.
Diese traditionelle Vorgehensweise gewährt ein Maximum an Schutz der Fischbestände und wird dem qualitativ besonders hochwertigen Fisch gerecht. Die Verarbeitung erfolgt komplett von Hand. Dabei ist der Weg des gefangenen Fisches kurz und wird jederzeit überwacht, so dass dem Endverbraucher absolute Frische und eine einzigartige Qualität gewährleistet werden kann.
Zwei Fischereien, die Nordost-Arktischen Kabeljau fangen, sind mittlerweile nachhaltigkeitszertifiziert nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC). Zwei weitere Fischereien sind im Zertifizierungsverfahren. Skrei ist also ein Fisch, den man mit gutem Gewissen essen kann.
Skrei sollte so zubereitet werden, dass die restlichen Zutaten nicht sein delikates Aroma. überdecken. Er kann sowohl raffiniert als auch deftig serviert werden. Skrei ist höchst anpassungsfähig: auch mit einem asiatischen oder mediterranen Touch schmeckt er köstlich. Die Norweger essen pochiertes Skrei Filet am liebsten mit Skrei Rogen, Kartoffeln und Knäckebrot.
Fisch und Meeresfrüchte schmecken nicht nur gut – sie sind auch noch gesund! Wissenschaftliche Untersuchungen empfehlen: Mindestens viermal wöchentlich Fisch oder Meeresfrüchte zu essen fördert die Gesundheit nachweislich. Lachs, Kabeljau, Hering, Heilbutt und Hummer: Norwegische Gewässer bieten eine Vielzahl an besonders hochwertigen Fisch- und Meeresfrüchtesorten, die in mehr als 150 Länder dieser Welt exportiert werden. 27 Millionen Mahlzeiten aus den beliebten Meeresspezialitäten weltweit jeden Tag verzehrt. Vielseitige Zubereitungsarten machen norwegischen Fisch für jede Altersgruppe zu einem beliebten Essen. Der regelmäßige Genuss fördert die Gesundheit und beugt nachweislich Herz-Kreislauf Erkrankungen vor. Bereits einmal die Woche genossen, senkt die Fischmahlzeit das Herzinfarkt-Risiko um 4 Prozent.
RS