Die Pfalz bietet gute Bedingungen für die Imkerei
Die gewerbliche oder hobbymäßige Imkerei ist für sowohl für die wildwachsende Flora als auch die kommerzielle Landwirtschaft inzwischen unverzichtbar. Das ist in der Pfalz genauso der Fall wie in anderen Regionen Deutschlands. Dafür sorgen die Folgen des Klimawandels, die unter anderem für den Rückgang der Anzahl der sogenannten Bestäuberinsekten verantwortlich sind. Doch dazu tragen auch andere Faktoren bei.
Nützliche Insekten fallen häufig Parasiten zum Opfer
Schätzungen zufolge werden in Rheinland-Pfalz rund 65.000 Bienenvölker von Hobbyimkern oder gewerblich betriebenen Imkereien betreut. Das heißt, hier leben circa 2 Milliarden fleißige Honigbienen, die bei ihren Sammelflügen auch für die Bestäubung von Blüten sorgen. Ohne sie würde die Obsternte und die für die Pfalz typische Ernte von Weintrauben deutlich geringer ausfallen. Doch genau wie die Wildbienen bleiben auch die Honigbienen der Imkereien nicht von Krankheiten und Schädlingen (unter anderem der gefürchteten Varroamilbe) verschont. Aber sie haben einen entscheidenden Vorteil, denn bei ihnen ist eine Behandlung möglich. Dafür können Imker Oxalsäure verdampfen. Die Oxalsäureverdampfer nach Doktor Liebig sind sehr preiswert sowie klein und leicht, sodass sie problemlos auch in Bienenwagen im Wald oder in den am Waldrand aufgestellten Magazinbeuten zum Einsatz kommen können. Sie arbeiten mit einem Teelicht als Wärmequelle, was die Notwendigkeit eines Stromanschlusses erspart.
Ist Oxalsäure für den Menschen und die Umwelt gefährlich?
Wenn es eine solche Gefährdung gäbe, wäre die Oxalsäure für die Behandlung der Honigbienen nicht zugelassen. Alle Mittel, die mit dem Honig in Kontakt kommen können, unterliegen den strengen Bestimmungen des Lebensmittelrechts. Der Mensch nimmt natürlich entstandene Oxalsäure mit verschiedenen Nahrungsmitteln auf. So enthalten beispielsweise 100 Gramm Spinat knapp ein Gramm Oxalsäure. Bei Karotten liegt die Menge bei 0,5 Gramm pro 100 Gramm. Auch Knoblauch, Rosenkohl und Rhabarber bringen nennenswerte Mengen Oxalsäure auf den Speiseplan des Menschen. Industriell spielt die Gewinnung aus Melasse die größte Rolle. Das heißt, diese Art von Bienenmedizin ist für den Menschen sowie die Flora und Fauna der Pfalz nicht gefährlich, sofern bei der Anwendung alle Schutzvorschriften zum Umgang mit Säuren eingehalten werden.
Warum ist die Imkerei in der Pfalz lukrativ?
Es gibt gute Gründe dafür, dass in der Pfalz rund 7.000 Imker gezählt werden. Die Region hält eine ganze Reihe von Standortvorteilen für die Bienenzucht bereit. Ein Beispiel ist die Flora im Pfälzerwald. Dort finden sich überwiegend Buchenmischwälder, die von Lärchen, Douglasien und Weymouthkiefern durchsetzt sind. Diese unterholzarmen Mischwälder machen es einigen Pflanzen besonders einfach, sich dort ausbreiten zu können. Dazu gehören unter anderem die Weißliche Hainsimse und Waldmeister. Die Waldmeisterpflanze wird von den Bienen besonders gern angeflogen, weil sie von April bis Juni sowohl Pollen als auch Nektar bereitstellt. Die Hainsimse trägt mit einer Blütezeit von Mai bis Juni ebenfalls zu einer guten Honigernte im Sommer bei. Im Pfälzerwald ist zudem Platz für sehr viele Standorte von Bienenwagen und Magazinbeuten, denn er bringt es auf eine Gesamtfläche von weit mehr als 1.500 Quadratkilometern.