Kunsthäwwelfläsch
Kunsthäwwelfläsch (Kunschthäwwelflääsch) hochdeutsch: Kunsttopffleisch
Ilbesheim ist ein kleiner südpfälzischer Winzerort: Hier wurde von alters her dieses Rezept von Winzerfrauen kreiert. Sie mussten fähig sein, ein Mittagessen zuzubereiten, welches einfach in den Ofen geschoben wurde und man trotzdem der Arbeit in den Weinbergen, oder sonstigem nachgehen konnte.
Ursprünglich leitet sich der Name ab von "einem künstlich geformten Gefäß" (= Kunsthäwwel), bestehend aus Pergament, bzw. einem Römertopf. Heute geht der Trend eher zum Bratschlauch, denn den Römertopf muss man erstmal 20 Min. wässern.
Zutaten:
- 1 ganzer (ca. 3,5 kg) gesalzener Schweinenacken (beim Metzger 1 Woche vorbestellen)
- 3 EL Majoran gerebelt
- je 1/2 Kaffeelöffel Piment gemahlen, Muskatnuss gemahlen, Nelke gemahlen, Pfeffer schwarz gemahlen
- ca. 1kg Zwiebeln in Streifen geschnitten (oder auch ganz lassen)
- 2 Lorbeerblätter
- 1/2 Liter Riesling, trocken
Zubereitung
Alle Zutaten in den gewässerten Römertopf bei ca. 160 Grad im Umluftofen mindestens ca. 1,5-2 Stunden garen. Im Römertopf angerichtet ist das Ganze natürlich ein echter Hingucker. Dazu einfach das Fleisch herausnehmen, aufschneiden und zurück. Wer möchte, kann den Bratensud noch ein wenig binden oder mit Bratenfond verlängern.
Bratschlauch: Einen Bratschlauch am einen Ende zubinden, die Zwiebeln hinein geben, das mit der Würzmischung eingeriebene Fleisch auf die Zwiebeln setzen, den Wein hinzugeben und zubinden.
Beilagen
Traditionell werden Pellkartoffeln dazu gegessen. Bei uns in der Familie hat sich aber mittlerweile Pfälzer Kartoffelsalat (Essig-Öl) durchgesetzt.
Frei nach Dominic Theopald von der Pfälzer Genussfraktion