Reuters Holzappel in Pleisweiler-Oberhofen
Besucht am So, 2. Juni 2013
 
Es gibt kaum einen regionalen  Restaurantführer, wo der Holzappel nicht erwähnt wäre, obwohl sich in  der unmittelbaren Nachbarschaft, ja sogar auf der gleichen Straßenseite,  einige Mitbewerber in Reih und Glied gesellen. Nachdem wir diese  Tatsache einige Jahre ignorierten, haben wir uns neulich entschlossen,  doch mal herein zu schmecken und zu prüfen, was denn an den vielen –  meist lobenden – Erwähnungen dran ist.
Ambiente
Man betritt den Holzappel durch ein für  Pfälzische Winzerdörfer typisches großes Holztor, welches den Blick in  einen lauschigen Innenhof öffnet, der im Sommer sehr rege von den Gästen  genutzt wird. An diesem Tag jedoch betreten wir den kleinen, aber  feinen Innenraum, der sich tatsächlich malerisch-idyllisch präsentiert  und eine sichere Hand in Bezug auf eine treffsichere, geschmackvolle und  gleichsam zurückhaltende Einrichtung beweist. Besonders lobend möchte  ich in diesem Zusammenhang auch die Gemälde an den Wänden erwähnen, die  wirklich auf künstlerisch hohem Niveau sind. Egal, wie nun die Küche  daher kommt, dies verdient schonmal großen Respekt!
Weine
Die Weinkarte, wie sich das für eine gute  Weinstube auch gehört, geizt keineswegs mit ausgesuchten Tropfen aus  der direkten Nachbarschaft, wie beispielsweise Weingut Wilker, sie  bedient gar auch namhafteste Weingüter von Nah und Fern, wie  beispielsweise Friedrich Becker in Schweigen, Theo Minges in Flemlingen,  Bernhart in Schweigen, Dorst & Consorten – und viele mehr. Das  bietet eben nicht jede Weinstube. Das sind Namen, die für sich sprechen  und die man an dieser Stelle – zumindest nicht für echte Weinkenner –  beurteilen muss. Qualität findet eben seinen Namen und wer diese noch  nicht kennt, dem sei geraten, dass er dies schleunigst nachschmeckt.
Speisekarte
Auf der löblich eng gehaltenen Karte  finden sich – wie könnte es anders sein?! – die obligatorischen  Regionalgerichte wie Flammkuchen und Saumagen zu humanen Preisen von  7,50 bis 8,70. Dann doch eher spannend liest sich die Hauptkarte,  genannt „Tagesempfehlung“, wo dann etwas ausgefallenere Ideen zu finden  sind. Bei den Vorspeisen gibt es „Spargelcreme-Suppe mit hausgebeiztem  Lachs“(4,80) bis zur „Gebratenen Gänseleber mit Rhabarber-Apfelkompott  und Walnussbrioche“ (14,50). Aus diesen Vorspeisen wählten wir das  „Kalbsbries gebraten in Schnittlauchsoße, Spargeln und violette  Kartoffeln“ (13,–), aus den Hauptgängen die „Kalbsleber-Würfel mit  getrüffeltem Kartoffelpüree und bunten Karotten“ (18,50, siehe Bild),  meine Begleitung wählte „Zweierlei vom Pfälzer Lamm auf Schnippelbohnen  und Rosmarinplätzchen“ (20,50). Abschließend hatten wir aus der  Dessertkarte „Panna Cotta mit Erdbeeren“ (siehe Bild unten).
Essen
Man kann es mal wieder schnell auf den  Punkt bringen. Es ist ausnahmslos nicht nur frisch, sondern auch mit  viel Raffinesse, Ideenreichtum und Liebe zum Detail gemacht. Man findet  Gerichte, an die man sich schon gar nicht mehr zu erinnern wagte und mit  soviel Inbrunst, dass es eine wahre Freude ist. Klar, dass dies nicht  für „einen Appel und ein Ei“ zu haben ist. Zugegeben, die Preise fürs  Essen sind nicht gerade klein geraten. Aber wir haben es nun tatsächlich  selbst heraus gefunden – Reuters Holzappel hat seinen weithin  erschallten guten Ruf echt verdient. Bedienung, Ambiente, Weine und  Essen auf höchstem Niveau – und das in einer Weinstube! Weiter so,  Holzappel. Wir kommen wieder!
Fazit
Die vielen Restaurantführer hatten mit ihren Lobeshymnen Recht. Trotz einigermaßen hohem Preisniveau ist Reuter‘s Holzappel echt sein Geld wert. Wer noch nicht da war, hat tatsächlich was verpasst, egal ob dies die Weinkarte, das Ambiente oder das betrifft, was auf dem Teller liegt.
Reuters Holzappel
Hauptstraße 11 | 76889 Pleisweiler-Oberhofen 



 
            
            
         
            
            
         
            
            
         
            
            
        

