Beat Lutz in LD-Godramstein
Besucht am Di, 24. Januar 2012 [Lokal leider geschlossen!]
Das „Beat Lutz“, benannt nach seinem Inhaber, liegt ein wenig abseits der Weinstraße. Schon auf der Internetseite wirbt man mit dem markigen Spruch „Erklären? Nein – erleben!“ — Wir waren jedenfalls nicht das erste Mal dort und ließen uns überraschen, was uns heute wohl empfohlen wird…
Entrée:
Es liegt schon verkehrstechnisch extrem günstig, das Lokal, welches sowohl mit regionalen Ambitionen, als auch mit Anklängen an die mediterrane Küche spielt. Es kommt wohl nicht von ungefähr, dass gerade mittags sich immer wieder Geschäftsleute für eine Besprechung hier treffen. Man braucht nicht einmal ein Navigationsgerät, um das Lokal gleich am Ortseingang nach der B10 zu entdecken. Das anmutige Parkplätzchen unter einem gewaltigen Mammutbaum direkt gegenüber des Lokals lädt erst recht dazu ein, einzukehren.
Karte:
Ein Blick in die Karte lässt bereits erkennen, dass der Chef versucht, die Auswahl relativ klein zu halten, um dadurch möglichst frische Gerichte gewährleisten zu können. Trotzdem findet man auf der Karte immerhin drei verschiedene Fischgerichte, dazu einige so genannte „Palatinas“-das sind Kleingerichte von 5 EUR bis 9,70 EUR, welche sich dazu eignen, ein Menü selbst zusammen zu stellen. Keine schlechte Idee! Daneben natürlich auch eine kleine Auswahl an Salaten, Suppen, Zwischen- und Hauptgerichten von Elsässer Freilandhähnchen bis hin zu Rinderfiletsteak in Trüffelsauce. Die Preise bewegen sich im „humanen“ Bereich zwischen 5,50 EUR für eine „Thai-Suppe mit reichlicher Einlage“ bis hin zum erwähnten Steak zu 26,50 EUR. Schade nur, dass ein Beilagen-Salat (4,50 EUR) bei den Hauptgerichten nicht inbegriffen ist. Dies lässt die Preise natürlich optisch ein wenig niedriger aussehen. Meine Begleitung wählte die Tagesempfehlung, dem so genannten „Quick-Lunch“, bestehend aus „Schweineschnitzel im Champignon-Rahm mit Butternudeln und Salatteller“ (9,50) und ich interessierte mich mehr für den „Urschwäbischen Zwiebelrostbraten mit Bratkartoffeln“ (16,50 zzgl. Beilagensalat 4,50).
Weine:
Die Weinkarte zeigt eine löblich-üppige Sortierung feinster Tropfen aus der Pfalz, unter anderem von namhaften Weingütern wie beispielsweise: Meßmer Burrweiler, Siener Birkweiler, Bassermann-Jordan Deidesheim und Münzberg Godramstein. Bei den offenen Weinen finden sich zusätzlich auch wenige Vinifizierungen aus der Forster Winzergenossenschaft. Wir entschieden uns für den Grauen Burgunder vom Weingut Meßmer (4,50 EUR)
Essen:
Als Erstes wird uns das Amuse Bouche gereicht, bestehend aus einer köstlich-leichten Tomatencreme nebst zweierlei knusprigen Brotsorten. Danach kamen unsere Beilagensalate, die allerdings nicht ganz so appetitlich aussahen wie erhofft. Man hatte den Eindruck, der Salat würde aus einer zwar frischen, aber fertig gekauften Salatmischung bestehen, der mit einer Art „Thousand-Island-Dressing“ vermischt wurde. Beim Warten auf das Hauptgericht hatten wir Zeit, uns während dem Genuss des vortrefflichen Weinchens von Meßmer etwas umzuschauen. Wir sahen auf unserem Tisch eine zwar hübsche, aber künstliche Blume in einem netten Väschen. Die Wände und Decken scheinen von Zeiten erzählen zu wollen, als das Rauchen in Restaurants nicht nur erlaubt, sondern üblich war.
Nach einer recht kurzen Wartezeit (angenehm, wenn man mittags unter der Woche einkehrt!) kamen unsere Hauptgerichte. Ich war von dem „Urschwäbischen Zwiebelrostbraten“ nicht unangenehm überrascht; die Sauce sah pechschwarz aus und schmeckte sehr rustikal nach Röstaromen und reduzierten Essenzen. Das Fleisch war offensichtlich aus dem Roastbeef geschnitten und war sehr saftig medium-rosa gebraten. Die Bratkartoffeln waren zusammen mit Speckwürfelchen in Öl gebraten, was zwar dem Geschmack äußerst zuträglich war, aber ich möchte lieber nicht wissen, wieviel Kalorien ich da zu mir nahm. Das „Quick Lunch“ meiner Begleitung war – trotz des sehr humanen Preises von 9,50 – äußerst delikat und zart-saftig. Wenn man behauptet hätte, das Schnitzel sei Kalbfleisch, hätte man es fast geglaubt. Ich kann mich erinnern, sogar schon Kalbfleisch serviert bekommen zu haben, welches durchaus nicht so schön gebraten war wie dieses Schweineschnitzel. Dickes Lob hierfür! Als Abschluss wählten wir ein ebenfalls sehr leckeres Créme Brûlée (erwartungsgemäß mit viel Bourbon-Vanille) (5,-).
Fazit
Das „Beat Lutz“ in Landau-Godramstein ist besonders für Leute, die unter der Woche mittags ein preiswertes, aber überdurchschnittliches Essen genießen wollen durch das „Quick-Lunch“ empfehlenswert. Auch wenn das Ambiente in den Jahren etwas gelitten hat, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis insgesamt annehmbar.