Erdbeeren
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Erdbeeren gelten hierzulande als die beliebteste Beerensorte. Gerade im Frühjahr und Sommer belagern ganze Familien die weiten Erdbeerplantagen, um die leckeren Früchte zu ergattern.
Andere ziehen den bequemeren Weg des Einkaufs vor. Ob selbst gepflückt oder gekauft, besonders aromatisch schmecken Erdbeeren aus biologischem Anbau. Sie ist die erste Gartenfrucht, die geerntet werden kann.
Erdbeeren werden auch als „Königin“ der Beerenobstarten bezeichnet. Und das zu Recht, schließlich ist die „Fragaria ananassa“, so ihr botanischer Name, bei uns das beliebteste Obst, abgesehen vom Apfel. 96 Prozent aller Leute essen gern Erdbeeren, im Jahr etwa 2,3kg pro Kopf und Einwohner – heimische und importierte Früchte. Im Handel gehört die Erdbeere zu den Rennern im Sortiment, allerdings nur in der Saison. Gleichzeitig aber zählt sie zu den empfindlichsten Produkten in der Obst- und Gemüseabteilung. Walderdbeeren kannten bereits unsere Urahnen. Erste Funde reichen bis in die jüngste Steinzeit zurück. Bereits in der Antike priesen römische Dichter die Qualitäten der kleinen, aromatischen Walderdbeeren: Die Dichter Vergil (19 v. Chr.), Ovid (18 n.Chr.) und Plinius (79 n.Chr.) beschrieben diese Früchte. Sie nannten sie „frega“ oder „fregum“.
Die in Mitteleuropa heimische Walderdbeere wächst wild in unseren Wäldern, ist aber nicht die Urform der Gartenerdbeere. Diese ist vielmehr eine Kreuzung aus der in den chilenischen Anden vorkommenden Erdbeere und der nordamerikanischen Scharlacherdbeere. Vor ungefähr 200 Jahren wurde sie nach Frankreich eingeführt und verbreitete sich von dort aus. Mittlerweile werden mehrere hundert Sorten Erdbeeren angeboten, die in Größe, Farbe, Beschaffenheit und Geschmack variieren. Die Erdbeere (Fragaria) gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie ist eine Scheinfrucht, denn die eigentlichen Früchte sind die auf dem Fruchtfleisch sitzenden Nüsschen. Botanisch gesehen ist sie deshalb eine Sammelnussfrucht. Grundsätzlich wachsen Erdbeeren heute im gemäßigten Klima auf der ganzen Welt. Am besten gedeihen sie in sonniger bis halbschattiger Lage auf einem nährstoffreichen, leicht sauren Boden. Unterschieden werden einmal- und zweimal tragende Erdbeeren. Einmal tragende Sorten (z.B. Bogota, Elvira, Fratina, Gorella oder Havelland) blühen nur unter Kurztagbedingungen, das heißt, sie entwickeln ihre Blüten nur im Frühjahr, solange die Tage noch kurz sind. Zwei- oder mehrmalstragende Sorten (z.B. Machern, Ostara) verhalten sich dagegen tagneutral – sie setzen also auch während der längeren Sommertage noch Blüten an.
Erdbeeren bestehen zwar zu 90 Prozent aus Wasser, dennoch bieten sie ein unvergleichliches Geschmackserlebnis. Verantwortlich dafür ist ihr Gehalt an Fruchtsäuren, Fruchtzucker und Aromastoffen. Besonders wohlschmeckend sind Sorten, bei denen der Zuckergehalt und die Säure in einem harmonischen Verhältnis stehen. Aber auch die Festigkeit des Fruchtfleisches und der Saftgehalt beeinflussen den Geschmack. Neben einem einzigartigen Aroma zeichnen sich die appetitlich roten Beeren durch einen besonderen Reichtum an Vitaminen (Provitamin A, B1, B2 und C) und Mineralstoffen aus. Aufgrund ihres hohen Gehaltes an Calcium, Natrium, Kalium, Phosphor und Eisen wurden Erdbeeren früher sogar als Heilmittel gegen Gicht und Rheuma hochgeschätzt. In der Volksmedizin gelten Erdbeeren heute noch vor allem wegen ihres hohen Eisengehaltes als wirksames Mittel gegen Blutarmut.
Das macht die Früchte zu einem leckeren Kraftpaket der Natur. Zudem enthalten sie Carotinoide, Gerb- und Farbstoffe. Ihr durchschnittlicher Energiegehalt liegt bei 33 Kilokalorien (138 Kilojoule) pro 100 Gramm. Auch die Vielfältigkeit der Verwendung in der Küche macht die Erdbeeren zu einer Lieblingsfrucht, egal ob leckeres Erdbeergelee, Sorbet oder zum Spargelsalat, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Da das Auge ja bekanntlich mitißt, sind die saftig roten Erdbeeren ideal und machen jedes Essen zu einem Hingucker.
RS