Pfeffer - würzig und vielfältig

Pfeffer gilt als ein sehr vielseitiges Gewürz, das viele Speisen aromatisch aufwertet und einzelne Geschmacksnuancen der Gerichte hervorhebt. Es ist das meist gehandelte Gewürz heutzutage, von der gehandelten Menge her ist von 200.000 Tonnen jährlich zu sprechen.
Pfeffer ist längst nicht mehr nur in der Küche ein beliebtes Nutzmittel. Auch in der Medizin nutzt man die ätherischen Eigenschaften des Gewächses. Hierzu verwendet man die grünen und ungeschälten Früchte des Pfefferbaums, die erst in Wasser eingelegt, anschließend getrocknet und dadurch braun werden. Das im Pfeffer enthaltene Piperin aktiviert Leber und Galle, sodass die Verdauung erleichtert wird. Pfeffer wirkt zudem antibakteriell, durchblutungsfördernd, entzündungshemmend und appetitanregend.
Pfeffer wurde bereits seit der Antike gehandelt und sogar mit Gold aufgewogen.
Als „Pfeffersäcke“ wurden in dieser Zeit die Händler genannt, die  durch Pfeffer zu ihrem Reichtum kamen. Pfeffer galt als absolutes  Luxusprodukt.
Seit dem Mittelalter wird das Gewürz auch im  südasiatischen Raum angebaut. Auch heute noch ist das Hauptanbaugebiet  für die meisten Pfeffersorten vorzugsweise Indien, doch stammt die  meiste Handelsware auch aus dem gesamtsüdasiatischen Raum. Länder wie  Sri Lanka, wo der weiße Bergland-Pfeffer oder auch der schwarze Pfeffer  (auch Echter Pfeffer genannt) angebaut wird, aber auch Thailand, Vietnam  oder Indonesien sind Pfefferexporteure. 
Alle Pfeffersorten stammen  vom demselben Gewächs: dem Pfefferbaum. Nur die Art der Verarbeitung und  der genaue Erntezeitpunkt macht die große Anzahl an unterschiedlichsten  Pfefferarten möglich. Hier stellen wir die vier bekanntesten Sorten  vor:
Um den schwarzen oder Echten Pfeffer herzustellen, werden die  Beeren, die zunächst noch grün sind, direkt nach der Ernte zum  Fermentieren liegengelassen, bis sie anschließend getrocknet werden. Bei  diesem Vorgang ändern sie ihre Farbe in ein dunkles Braun und erhalten  somit einen würzig-aromatischen und scharfen Geschmack. Er wird in fast  allen Gerichten eingesetzt und würzt Fleisch, Fisch, Suppen und  Geflügel.
Aus den reifen roten Beeren wird weißer Pfeffer gewonnen.  Diese werden etwa eine Woche in Wasser eingelegt, wonach das  Fruchtfleisch entfernt wird. Damit die charakteristische Färbung  entsteht, werden sie getrocknet. Sie besitzen die gleiche Schärfe wie  schwarzer Pfeffer, lediglich mit weniger Aroma. Weißer Pfeffer findet  Verwendung in Fisch- und Geflügelgerichten und verfeinert helle Saucen  und Suppen. 
Grüner Pfeffer ist keineswegs eine eigene Sorte.
Grünen Pfeffer erhält man, indem unreife Beeren in Lake gelegt oder  bei hohen Temperaturen getrocknet werden. Wer es weniger scharf mag,  greift am besten auf diese Sorte zurück, denn er schmeckt angenehm  frisch und aromatisch. Er passt gut zu asiatischen Speisen, aber auch  gut zu Fisch, Meeresfrüchten und Geflügel. Momentan ist auch roter  Pfeffer (nicht zu verwechseln mit Rosa Beeren) in ausgewählten Läden  erhältlich. Hierzu werden für diese Sorte, z.B. den Pondicherry-Pfeffer,  die Beeren vollreif geerntet und verarbeitet, sodass sein fruchtiger  und scharfer Geschmack entstehen kann. Wild, Fisch und Geflügel  verfeinert der echte rote Pfeffer durch sein einzigartiges Aroma. Auch  als Dessertpfeffer ist er sehr beliebt.
Bei uns ist Pfeffer in fast  allen gut sortierten Supermärkten erhältlich. Man bekommt ihn sowohl  gemahlen als auch als ganzes Korn. Liegt der Pfeffer in dieser Form vor,  greift man am besten auf eine gute Pfeffermühle zurück. Kenner schwören  auf den Geschmack frisch gemahlener Pfefferkörner. Ein weiterer Grund  für das Mahlen der Pfefferkörner liegt darin, dass das Aroma von bereits  gemahlenem Pulver schon nach etwa 4-6 Monaten verfliegt. Daher mahlt  man Pfeffer am besten erst direkt bei Bedarf. Die meisten Pfeffermühlen  sind mit einem Peugeot-Mahlwerk ausgestattet, das sich seit 1874  höchster Beliebtheit erfreut. Früher fertigte man dieses aus  kohlenstoffhaltigem Stahl, heutzutage jedoch wird das Metall mit einer  im Plasma des Mahlwerks aufgetragenen Hartmetallschicht geschützt.  Interessenten sollten beim Kauf darauf achten, um Rostspuren an der  Pfeffermühle zu vermeiden.
Wer einen Mörser zur Hand hat, kann das  scharfe Gewürz damit reiben und fein stoßen, wodurch sich sein Aroma  besonders intensiv entfaltet. Auch viele andere Gewürze, wie Kreuzkümmel  oder Korianderkörner, lassen sich hiermit verarbeiten. Heutzutage ist  der Mörser ein fester und praktischer Bestandteil in der modernen Küche.  Doch auch hier gibt es Unterschiede. Holzmörser sollten etwa aus hartem  Holz gefertigt sein, um damit auch sehr feste Gewürzkörner bearbeiten  zu können. Diese oder auch Gussmörser kann man mit normalem Speiseöl,  das in jedem Supermarkt erhältlich ist, einreiben, um einerseits das  Risiko zu minimieren, dass beim Mörsern Flüssigkeit in den Mörser selbst  eindringen kann und andererseits unliebsame Rostflecken bei Gussmörsern  zu vermeiden.
Rosa Beeren sind kein echter Pfeffer.
Pfeffer wird in zahlreichen Sorten angeboten. Durch die im Pfeffer  enthaltenen ätherischen Öle erhält dieser, je nach Verarbeitungsart,  einen fruchtigen Beigeschmack. Daher kann Pfeffer durch seine  vielfältigen Aromen in vielen Gerichten verwendet werden. Neben dem  schwarzen, weißen, grünen oder roten Pfeffer gibt es auch diese Arten:  Rosa Pfeffer (bzw. Rosa Beeren) wird aus den Früchten des Peruanischen  Pfefferbaums gewonnen; somit ist er, botanisch gesehen, kein echter  Pfeffer. Er schmeckt sehr mild, etwas süßlich und hat nur eine leichte  Schärfe, daher passt er sehr gut zu hellem Fleisch, Fisch und auch zu  Frischkäse, Ziegen- und Schafskäse.
Szechuan-Pfeffer stammt vom  asiatischen Gelbholzbaum. Im Gegensatz zum schwarzen Pfeffer besitzt er  ein weniger pfeffriges Aroma, sondern ist von säuerlichem Geschmack. Er  passt hervorragend zu fast allen asiatischen Gerichten. Japanischer  Pfeffer ähnelt dem Geschmack des Szechuan-Pfeffers.
Tellicherry-Pfeffer  gleicht in seiner Verarbeitung dem schwarzen Pfeffer. Diese Sorte  eignet sich aufgrund seines intensiven Aromas zu Fisch- und  Fleischgerichten.
Kubebenpfeffer wird häufig in der nordafrikanischen  und indonesischen Küche verwendet. Er ist außerdem Bestandteil der  bekannten marokkanischen Gewürzmischung Ras el Hanout und würzt  vorzugsweise Gemüse.
Langer Pfeffer ist derzeit wieder im Kommen.  Schon zu Zeiten der Antike fand dieses Gewürz Beachtung und galt als  beste Pfeffersorte. Er wird hauptsächlich in Fleisch- und Wildgerichten  verwendet, aber auch für Currys und Fisch.
Wenn nun Lust auf Pfeffer  geweckt ist, dann sollte man sich auf den Weg machen und die  einzigartigen und kulinarischen Seiten des überaus  vielfältig  einsetzbaren Alleskönners zu entdecken.
SO


            
            
        
            
            
        
            
            
        
            
            
        