Mrs. Greenbird im Gespräch mit dem pfalz-magazin
Der Weg von Mrs. Greenbird bei „X Factor“ war ein glatter  Durchlauf. Auf der „Shooting Stars & Fairy Tales“-Tour im März 2013  präsentierte das charismatische Duo Steffen Brückner und Sarah Nücken  Musik zum Träumen und natürlich all ihre Songs aus der dritten  X-Factor-Staffel. Mal romantisch, mal überraschend, aber auf jeden Fall  immer sehr eigen, ehrlich und berührend. 
Das Album „Mrs Greenbird“  hatte Goldstatus erreicht und zuletzt erhielten die beiden eine  Nominierung für den Echo in der Kategorie „Gruppe Rock/Pop National“.  Doch sind sie deshalb abgehoben oder haben sich irgendwie verändert?  Nein. Das Interview mit Steffen Brückner zeigte, dass sich „Mrs  Greenbird“ treu geblieben sind. Witz, Charme, ganz viel Selbstironie und  ein besonderer Blick auf die Welt sind eben immer noch das  Markenzeichen dieses ganz besonderen Duos.
Journalistin Jennifer Malchow (JM) vom pfalz-magazin im Gespräch mit Steffen Brückner, dem Gitarristen und Sänger von "Mrs. Greenbird" (SB)
JM: Ab dem 06. März startet eure erste Deutschlandtournee. Wie habt ihr euch darauf vorbereitet und was erwartet eure Fans?
SB:  Natürlich haben wir uns vorbereitet, indem wir Proben (lacht). Auch  haben wir uns eine kleine Band dazu geholt, die uns punktuell bei den  Songs unterstützt. Genauso wie beim Album, wird es Songs geben, die wir  alleine spielen und Songs mit Band. Aber wir machen kein großes  „Brimborium“, sondern versuchen unsere kleine gemütliche Gartenlaube auf  die Bühne zu zaubern und unser Publikum da mit rein zu nehmen. 
„Wir versuchen unsere kleine gemütliche Gartenlaube auf die Bühne zu zaubern.“
JM:  Euer erstes Album „Mrs. Greenbird“ stieg gleich auf Platz 1 der  Deutschen Albumcharts und erreichte nach 6 Wochen mit 100.000 verkauften  CDs  Goldstatus. Was ist das für ein Gefühl?
SB: Das kann man  gar nicht richtig einsortieren. Also ich glaube, wenn ich mit meinen  Freunden darüber spreche, dann sind die darüber aufgeregter als ich,  weil ich das selbst kaum richtig wahrnehme. Es fällt einem schwer zu  glauben, dass es wirklich um einen selbst geht. Man sagt ja immer,  Papier sei geduldig. Die ganzen Zahlen sind natürlich total abgefahren.  Wir freuen uns wie doof. Aber es ist wirklich schwierig, das als real  anzunehmen. Wird wahrscheinlich auch noch ein bisschen dauern, bis das  angekommen ist.
„Es fällt einem schwer zu glauben, dass es wirklich um einen selbst geht.“
JM: Was kannst du mir über euer Album „Mrs. Greenbird“ erzählen? Was macht dieses Album aus?
SB:  Trotz den ganzen Umständen, unter denen das Album entstanden ist, sind  das total „wir“. Wir haben uns dazu entschieden, zwei Coversongs  aufzunehmen, die uns sehr am Herzen liegen. Der Rest sind Songs von uns,  die wir zum größten Teil schon länger, also auch schon vor „X-Factor“,  live gespielt haben und von denen wir wissen, dass sie funktionieren –  also dass sie vom Publikum gut angenommen werden. Es war uns halt total  wichtig, dass wir uns jetzt nicht irgendwie komplett neu erfinden  mussten, sondern dass wir einfach wir bleiben können, und das durften  wir auch. Wir haben das Album coproduziert, wodurch wir dann auch  überall den Finger darauf hatten, dass es nachher auch so wird, wie wir  uns das vorstellen. 
JM: Ihr habt als Vorgruppe von  Oskar-Preisträger und Musiker Tim Robbins erstmals eure eigenen Lieder  gespielt. Wie kam es zu diesem außergewöhnlichen Einstieg?
SB:  Das war unser erster Auftritt mit eigenem Material. Da hießen wir aber  auch noch „Goldkehlchen und der Mann mit Hut“. Wir hießen genau für  diesen Auftritt so, weil mir nichts besseres einfiel und wir kurzfristig  einen Bandnamen brauchten. Die Umbenennung zu „Mrs. Greenbird“ erfolgte  dann ein bisschen später. 
„Sarah war mit dem Namen „Goldkehlchen und der Mann mit Hut“ nicht glücklich.“
Zu  dem Konzert kam es, weil wir über drei Ecken gefragt worden sind. Wir  hatten Kontakt zu der Bookingagentur und die brauchten ein Akustikduo.  Da haben wir dann die Gelegenheit beim Schopf gepackt und uns quasi als  Band initiiert.
JM: Und wie kam es dann zu der Umbenennung in Mrs. Greenbird und warum?
SB:  Die Umbenennung zu „Mrs. Greenbird“ ist etwas später entstanden. Sarah  war halt mit „Goldkehlchen und der Mann mit Hut“ nicht wirklich  glücklich (lacht) und deswegen mussten wir uns etwas anderes einfallen lassen. (Anmerkung d. Red.: Achtung! Steffen wird mal wieder kreativ... hier nur eine der vielen Entstehungssagen von Mrs. Greenbird) Sarah  mag grün sehr gerne und sie ist ein Vogelfreund. Sie hat früher als  kleines Mädchen Vögel aufgelesen, die aus dem Nest gefallen sind und hat  sie großgezogen. Da gibt’s sogar noch Bilder davon. Ein grüner Vogel  war damals Sarahs Lieblingsvogel, in den hatte sie sich besonders  verliebt. Deshalb haben wir unsere Band dann „Mrs. Greenbird“ genannt.
JM: Also war die Geschichte mit der sterbenden grünen Papageidame vor der Haustür doch eine Entstehungssage?
SB: (lacht) Ich sag mal: die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.
JM:  Gerade wurden die ersten Nominierungen für den Echo bekannt gegeben und  ihr seid in der Kategorie „Gruppe Rock/Pop National“ für einen Echo  nominiert. Was bedeutet euch diese Nominierung?
SB: Wir sind  natürlich sehr überrascht. Wir stehen zwischen sehr renommierten Namen  wie den „Toten Hosen“, die ich ja auch noch  von früher kenne und „Pur“,  von denen ich gar nicht wusste, dass es die überhaupt noch gibt.  Unkraut vergeht nicht, sag ich mal (lacht). Das ist total aufregend. Wir  waren völlig überwältigt, nach so kurzer Zeit schon eine  Echonominierung zu kriegen. 
„Die Nominierung ist für uns ein Zeichen, dass wir sehr tolle und treue Fans haben.“
Wir  sind jetzt nicht die Leute, die so auf Preise stehen, weil wir Musik  und Kunst nicht als Konkurrenzveranstaltung sehen. Aber die Nominierung  ist für uns ein Zeichen dafür, dass wir sehr tolle und sehr treue Fans  haben. Letzten Endes ist der Echopreis auch ein Preis, der  verkaufsabhängig vergeben wird und das zeigt uns, dass wir  offensichtlich mit dem, was wir machen, Leute erreicht haben, die Lust  haben uns zu hören. Deshalb fühlen wir uns durch diese Sache wahnsinnig  geehrt. 
JM: Danke für das Gespräch!


            
            
        
            
            
        
            
            
        
            
            
        
