Fisch und Ernährung
Wie viel ist gut, wie viel ist zu viel?
Unsere heimische Küche kennt eine Vielzahl von Gerichten, die Fisch enthalten. Nicht nur an der Küste, sondern auch im Hinterland gehört er historisch gesehen regelmäßig auf den Tisch. Zur Zusammenstellung einer ausgewogenen Ernährung wird der Verzehr von Fisch allgemein empfohlen. Doch warum ist das so? Welche Inhaltsstoffe machen Fisch gesund, welche sind bedenklich? Wie viel brauchen wir und auf was sollten wir verzichten?
Wie oft sollte man Fisch essen?
Wenn man Aussagen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und der WHO folgt, sollte man ein bis zweimal pro Woche Fisch essen und im Zweifel dafür die Zahl der Fleischgerichte reduzieren. Nicht nur enthält Fisch hochwertiges Eiweiß, Haltung und Fang lassen sich nachhaltiger und weniger tierwohlgefährdend gestalten als Viehzucht. Studien mit Kulturen, in denen der Fischverzehr den Fleischverzehr deutlich überwiegt, zeigen, dass Herz-Kreislauferkrankungen und Übergewicht dort deutlich seltener sind. Die Menschen werden z. B. in Japan auch durchschnittlich älter als wir Europäer mit vergleichbarem Gesundheitssystem.
Inhaltsstoffe
Fisch schmeckt am besten frisch. Doch auch die mit Salz oder durch Einkochen oder Tieffrost haltbar gemachten Varianten sind nicht weniger gesund. Am wichtigsten für unsere Ernährung ist der hohe Gehalt an Iod und anderen Spurenelementen, die hohe Eiweißkonzentration und das wertvolle Fischöl. Dieses enthält viel Vitamin D und setzt sich aus Fettsäuren zusammen, die unser Körper nicht selbst herstellen kann. Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sind wiederum wichtig für die Funktion unserer Nerven. Der Körper verwendet sie, um die Isolationsschicht rund um die Nervenleitungen aufzubauen.
Wenn man diese Substanzen durch fleisch- und fischlose Ernährung ersetzen will, muss man teilweise aufwändige Zutaten verwenden. Gerade der Gehalt an Vitamin D lässt sich pflanzlich nur sehr schwer ausgleichen. Die Omega-3-Fettsäuren dagegen finden sich auch in hochwertigen Pflanzenölen
Insgesamt spricht viel dafür, häufiger Fisch auf den Teller zu bringen. Doch gibt es auch Gründe, die dagegensprechen?
Balance halten!
Bei der Auswahl des verwendeten Fischs gibt es einige Fallstricke, die bedacht werden sollten. So ist der Verbraucher angehalten, auf den Verzehr von gefährdeten Spezies oder Fischen aus gefährdeten Beständen zu verzichten. Hier ist auch die Verantwortung der Anbieter gefragt, die hohe Auflagen erfüllen müssen, um nachzuweisen, dass ihr Produkt aus nachhaltig befischten gesunden Populationen stammt. Wenn wir den Konsum von Fisch drastisch erhöhen, zerstören wir damit langfristig das Ökosystem, aus dem dieser stammt. Der Wegfall von Fischen gefährdet die Balance, fördert das Wachstum giftigen Planktons und kann ein “Kippen” des Meeres verursachen.
Doch eine hauptsächliche Gefahr besteht nicht nur in der Überfischung, sondern auch in der Vergiftung der Meere durch Abwässer und Schadstoffe. Schon jetzt kann man in einigen Fischarten erhöhte Gehalte an Quecksilber und Schwermetall nachweisen, die deswegen nicht mehr in den Handel kommen dürfen. Auch viele Meeresfrüchte sind besonders belastet – zusätzlich zu natürlichen Gefahren wie giftigen Algenblüten, deren Toxine sich z. B. in Muscheln anreichern.
Fazit
Der Verzehr von Fisch ist prinzipiell gesund. Es ist aber die Aufgabe verantwortungsvoller Erzeuger und Kunden, Ressourcen nachhaltig zu nutzen. Beim Einkauf sollte man daher auf eine entsprechende Kennzeichnung der Ware mit Qualitätssiegeln wie dem MSC-Zertifikat achten.