Weinstube Brand in Frankweiler
Besucht am Fr, 21. März 2014
Einschlägige Gastro-Führer haben bereits hinreichend über die Weinstube Brand berichtet. Allein dies war für uns bisher Grund genug, lieber andere Lokale aufzusuchen, die noch nicht „entdeckt“ sind. Aus purer Verlegenheit haben wir nun doch endlich die Idee gehabt, es einmal zu wagen, zumal jemand neulich eine negative Kritik aus einem Bekanntenkreis äußerte. Dies macht uns immer erst recht neugierig, wie es dort denn nun wirklich ist und haben einen Tisch für Zwei reserviert.
Man betritt einen typisch rustikal-pfälzischen Innenhof, nachdem man das große hölzerne Eingangstor passiert hat. Nach einigen Metern suchenden Blickes, wo denn nun der Eingang zur Gaststube sei, entdeckten wir hinten rechts den kleinen, vielleicht gerade mal 50 Quadratmeter großen, rustikalen Gastraum. Man führt uns zu unserem reservierten Tisch, an dem bereits wie telefonisch angekündigt, ein weiteres Paar saß, wir teilten uns also einen Tisch für Vier. Aber erstens ist das für uns kein Problem, zweitens sind wir ja in der Pfalz, wo ohnehin leutseligere Sitten herrschen. Wir entdecken, dass die Karte, wie insgeheim erhofft, eine sehr kleine Auswahl feiner Spezialitäten aufweist, wie so oft zwischen regional-bürgerlicher und mediterraner Küche. Wir wählen als Vorspeise ein Topinambur-Schaumsüppchen (5,90 €), sowie als zweiten Gang einen üppig sortierten Salat mit „Rinder Satee“ d.h. einigen kleinen Rindfleisch-Spießchen, die vorher fein mariniert und dann gegart waren, wie uns der Service erzählt. (13,90 €) Meine Begleitung entschied sich für einen ebenso üppig belegten Salat mit Riesengarnelen (14,90). Dazu wählten wir aus der sehr gut sortierten, extra georderten Wein-Karte einen Sauvignon Blanc (24,90 €).
Zunächst bekommen wir einen Gruß aus der Küche, bestehend aus einigen Scheiben des wohl weltbesten, lauwarmen Bauernbrotes (ich träume jetzt noch davon), dazu eine Meerrettichcreme und einige Kohlrabisticks. Auf dem Tisch befand sich ein kleines, anmutiges Kistchen mit Salzkörnchen und geschrotenem Pfeffer. Während wir uns also den überaus leckeren Wein schmecken lassen und die kleinen Snacks dazu knabbern, lassen wir den Blick umher schweifen. Der Raum ist voll mit Leuten, die wohl offensichtlich nicht alle miteinander befreundet sind und eher von den Gastgebern willkürlich zusammen gesetzt wurden, ähnlich wie an unserem Tisch. Einigen Wortfetzen konnte man dies entnehmen. Aber niemanden scheint es zu stören. Warum auch?
Als erstes kommt mein Schaumsüppchen, welches überaus lecker und extrem fein abgestimmt war. Sehr gut!
In diesem Augenblick entdecke ich, dass am Nachbartisch ein riesiger Hund (Berner Senner?) mit langen Haaren Platz nahm. Ich werde es wohl nie verstehen, dass man Hunde in Gaststätten erlaubt, erst recht nicht in Restaurants dieser Art, wo der Gastraum ohnehin schon klein ist. Ich weiß, dass ich mit dieser Einstellung meinen potentiellen Freundeskreis stark begrenze, aber ich habe keine andere Wahl. Mein Körper hat leider etwas gegen Tierhaare, denn ich leide unter einer lebensgefährlichen Allergie. Sowohl das Personal als auch die Gäste haben aber verständnisvoll auf meinen Einspruch reagiert, die Gäste gingen so lange bis wir mit dem Essen fertig waren, mit ihrem Hund vor die Tür. Extra Lob dafür! Daher konnten wir die ebenso feinen und leckeren „Gourmet“-Salate doch noch halbwegs genießen, wenn auch mit gemischten Gefühlen, da ich sowohl den Betreibern des Lokals als auch den nach uns kommenden Gästen Umstände machen musste.
Fazit: Fassungslos über den Umstand, dass in solch einem kleinen Gastraum Hunde erlaubt sind, werde ich leider dieses Lokal wegen meiner erwähnten Tierhaar-Allergie nicht mehr betreten können. Sehr schade, denn gerne wäre ich ab und an mal wieder dort eingekehrt. Tiere und ich passen aber nunmal leider gar nicht zusammen.
Weinstube Brand
Weinstraße 19 | 76833 Frankweiler