Mémoires d'Indochine in Mannheim
Besucht am So, 25. Februar 2014
Das Asia-Restaurant Mémoires D‘ Indochine in den Mannheimer Quadraten scheint sich ganz dem kulinarischen Erbe Indochinas verschrieben zu haben und nimmt seine Gäste auf eine aufregende Reise durch die aromatische Frischeküche Südostasiens mit.
Indochina, ehemals französische Kolonie in Südostasien, umfasst  heute die Länder Laos, Kambodscha und Vietnam. So vielfältig die  kulturellen und politischen Einflüsse in der Vergangenheit, so  mannigfaltig auch die verschiedenen kulinarischen Stile, die sich in der  laotisch und vietnamesisch geprägten Fusion-Küche des Restaurants  wiederfinden. Das Mémoires D‘ Indochine lässt sich nicht in die typische  Asia-Schublade stecken. Und gerade das schafft ein hohes Maß an  Authentizität. Dazu noch viel südostasiatisches Lebensgefühl, das schon  bei der effizienten Gestaltung des Gastraumes beginnt. Mit viel Liebe  zum Detail, beginnend bei dem geschmackvoll entworfenen roten Logo über  der Eingangstür, den vom Mannheimer Institut für Raumfreiheit zweckmäßig  gefertigten, schnell verschiebbaren Holztischen, bis hin zum  omnipräsenten, stets einsehbaren Küchenwürfel, wurde hier die richtige  Mischung aus Funktionalität und Lebensgefühl gefunden. Viele kleine  Accessoires, wie beispielsweise die Lampions an der Decke, die  Speisekarte mit kolonialem Holzcover oder die für Glück stehende, in  königlichem Rot gestrichene Wand, tragen zum modern-schicken Ambiente  des Lokals bei. Dies alles erzeugt eine lockere, ungezwungene  Casual-Dining-Atmosphäre, wie gemacht für ein junges, genussfreudiges  Publikum, das sich gerne auf etwas Neues einlässt. Einziges Manko: die  rege Betriebsamkeit und die recht eng beieinander stehenden Tische  erschweren die Tischgespräche aufgrund des erhöhten Geräuschpegels. Für  ein romantisches Dinner zu zweit ist dieses Restaurant deshalb leider  wohl eher ungeeignet.
Zum Einstieg wählten wir die „Entrées d‘  Indochine“, ein nicht nur optisch sehr ansprechender, gemischter  Vorspeisenteller (12,50 €), der einmal quer durch das Angebot führte.  Mit knusprigen Frühlingsrollen, minzig-frischen Sommerrollen, einem  herrlich nach Zitronengras duftenden gegrillten Hühnerkotelett, leckeren  Garnelen im Backteig und diversen Saucen zum Dippen, blieben keine  Wünsche offen. Jede der Vorspeisen schmeckte exzellent, war frisch  zubereitet und machte Lust auf mehr. Die hausgemachte (!)  Ingwer-Limetten-Limo konnte als alkoholfreier Begleiter punkten. Unter  dem Namen „Laap ngua Paksé“ verbarg sich ein stimmig angerichtetes  Rindfleischgericht laotischer Prägung mit ordentlich Klebreis, frischem  Koriander und knackigen Frühlingszwiebeln. Es war mit 12,80 € das  teuerste Gericht auf der Karte. Mein Kollege entschied sich für die  traditionelle „Pho“, einer in duftender Brühe daher kommenden  Reisbandnudelsuppe (9,50 €), deren feines Aroma zu mir herüber zog. Die  leichte Küche Indochinas hat viele Vorzüge. Zum Beispiel ist da immer  noch etwas Platz für ein köstliches Dessert. Die Wahl fiel auf das  hausgemachte Schichtkonfekt und den dunklen Klebreis mit Mangostückchen  und Sesam. Beide für unter 4 € zu haben und sensationell, sowohl in der  Anrichtung, als auch im Geschmack. Wir waren begeistert. Für Biertrinker  interessant: ein vietnamesisches und ein laotisches Flaschenbier  erweitern auch hier den Horizont.
Fazit: Ein absolutes Muss  für Freunde der hierzulande eher dünn gesäten indochinesischen  Esskultur. Die funktional-modern gehaltene Ausstattung passt gut zum  kulinarisch - gastronomischen Gesamtkonzept des Restaurants. Ein  hohes Geschmacks (erlebnis)-Niveau zu bezahlbaren Preisen in  unkompliziertem Ambiente. Cám ơn!   mr
Memoires d'Indochine
C2 10A | 68159 Mannheim



            
            
        
            
            
        
            
            
        
            
            
        

